„Sie müssen mit einer Autobombe rechnen“: Mohring macht rechtsextreme Morddrohung öffentlich
Mutmaßlich Neonazis haben eine E-Mail an Thüringens CDU-Spitzenkandidaten Mohring geschickt. Er solle seinen Wahlkampf aufgeben, sonst gebe es ein Attentat.
Thüringens CDU-Spitzenkandidat Mike Mohring hat eine rechtsextreme Morddrohung gegen ihn öffentlich gemacht. Er twitterte ein Foto von einer E-Mail, in der mit einem Mordanschlag auf ihn gedroht wird. Die Verfasser fordern, dass Mohring seinen Wahlkampf einstellt. Die Thüringer wählen am 27. Oktober einen neuen Landtag.
„Wir werden versuchen, Sie auf der nächsten öffentlichen Veranstaltung niederzustechen, und wenn das nicht gelingt, dann werden Sie mit einer Autobombe oder ähnlichen hinterhältigen Attentaten rechnen müssen“, heißt es in dem Schreiben. Die Verfasser bezeichnen sich selbst als rechtsextrem. Der Brief voller Rechtschreibfehler ist unterschrieben mit „Staatsstreichorchester“.
Mohring twitterte zudem ein Video, in dem er über die Morddrohung spricht. Er erzählt, dieses Mal sei die Drohung per E-Mail gekommen.
„Bis heute Mittag um 12 Uhr sollte ich meinen Wahlkampf einstellen. Das haben Rechtsextremisten von mir gefordert in einer E-Mail, die ich vorgestern Nacht bekommen habe“, sagte Mohring in dem Video. Und weiter: „Wenn ich das nicht tue, dann wollen sie mich abstechen, so wie die Oberbürgermeisterin von Köln, Henriette Reker, oder gar eine Autobombe zünden.“
Das Landeskriminalamt ermittle bereits wegen eines neuen Drohschreibens, sagte ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale der Polizei am Sonntag. Zum genauen Inhalt des Schreibens konnte er aber keine Angaben machen. Schon Ende September war eine Morddrohung gegen Mohring bekannt geworden.
Kölns Oberbürgermeisterin Reker (parteilos) war im Oktober 2015 kurz vor ihrer Wahl von einem Rechtsextremisten mit einem Messer in den Hals gestochen und schwer verletzt worden. (dpa/Tsp)