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Ein Wahlplakat mit Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke).
© Georg Ismar

20 Prozent für AfD im „Politbarometer“: Rot-Rot-Grün kurz vor Wahl in Thüringen ohne Mehrheit

Die Koalition in Thüringen könnte derzeit einer Umfrage zufolge nicht weiterregieren. Allerdings ist ein großer Prozentsatz der Wähler noch unentschlossen.

Zehn Tage vor der Landtagswahl in Thüringen muss die rot-rot-grüne Regierungskoalition um ihre Mehrheit bangen. Dem am Donnerstag veröffentlichten "Politbarometer extra" des ZDF und Tagesspiegel zufolge würde es aktuell für eine Fortsetzung des Bündnisses nicht reichen. Demnach liegt die Linke mit 27 Prozent weiterhin vorn, allerdings nur knapp vor der CDU mit 26 Prozent.

Schafft die FDP den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde?

Die SPD kommt in der Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen auf neun Prozent, die Grünen kommen auf acht Prozent. Das würde für die Fortsetzung von Rot-Rot-Grün nicht reichen. Allerdings hätte auch ein denkbares Bündnis aus CDU, SPD und Grünen keine Mehrheit.

Die AfD kommt in der neuen Erhebung auf 20 Prozent. Die FDP liegt bei fünf Prozent – damit ist offen, ob ihr der Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde gelingt. Aktuell sind die Liberalen nicht im Landtag vertreten. Sonstige Parteien kommen in der Umfrage zusammen auf fünf Prozent. 38 Prozent der Befragten wissen demnach noch nicht sicher, wem sie am 27. Oktober ihre Stimme geben sollen oder ob sie überhaupt wählen werden.

Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) regiert Thüringen seit 2014. Seine Zustimmungswerte sind gut: Im "Politbarometer extra" ist er der beliebteste Politiker des Landes, gefolgt von SPD-Landeschef und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee und dem Vorsitzenden der Thüringer CDU, Mike Mohring.

Bei der Frage, wen die Umfrageteilnehmer lieber als Ministerpräsidenten hätten, sprachen sich den Angaben zufolge 50 Prozent für Ramelow aus, 31 Prozent bevorzugen Mohring. Gegenüber dem Spitzenkandidaten der AfD, Björn Höcke, lag Ramelow sogar mit 76 Prozent zu sechs Prozent vorne.

Für das "Politbarometer Extra" hatte die Forschungsgruppe Wahlen von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.004 Wahlberechtigte telefonisch befragt. Der Fehlerbereich wurde mit drei Prozentpunkten bei einem Anteilswert von 40 Prozent und zwei Prozentpunkten bei einem Anteilswert von zehn Prozent angegeben. (AFP)

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