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Die Wahlplakate von Olaf Scholz (SPD), Armin Laschet (CDU) und Annalena Baerbock (Die Grünen)
© Arne Dedert/dpa

Bundestagswahl 2021 bricht Rekorde: Mehr als 6000 Kandidaten und 47 Parteien stehen zur Wahl

Bei der bevorstehenden Bundestagswahl gibt es mehr Wahloptionen als je zuvor. Experten erwarten eine hohe Briefwahl-Beteiligung aufgrund der Corona-Pandemie.

Vier Jahre nach der letzten Bundestagswahl ist es so weit: Am 26. September wird der 20. Bundestag in der Geschichte der Bundesrepublik gewählt. Die bevorstehende Bundestagswahl bricht in vielen Bereichen Rekorde: Noch nie traten so viele Parteien, Kandidaten und Frauen an wie 2021. Der Urnengang in Zahlen.

Wie viele Kandidaten treten bei der Bundestagswahl 2021 an?

Mit 6211 Bewerberinnen und Bewerbern treten so viele Kandidaten wie nie bei einer Bundestagswahl an. Im September 2017 hatten sich 4827 Kandidatinnen und Kandidaten beworben.

Welche Partei hat die höchste Frauenquote?

Mit 33 Prozent bewerben sich so viele Frauen wie noch nie. Bei der Bundestagswahl 2017 waren 29 Prozent der Bewerber weiblich. Am höchsten ist der Frauenanteil dieses Mal mit 54 Prozent bei den Grünen, am niedrigsten fällt er bei der AfD mit 13 Prozent aus.

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Wie viele Parteien stehen am 26. September zur Wahl?

An der Wahl nehmen 47 Parteien teil - ein Rekord seit der Wiedervereinigung. 40 Parteien beteiligen sich dabei mit Landeslisten, die über die Zweitstimme angekreuzt werden können. Sieben Parteien schicken nur Bewerberinnen und Bewerber in bestimmten Wahlkreisen ins Rennen.

Wie viel Prozent der Deutschen dürfen wählen?

Mit 60,4 Millionen Wahlberechtigten gibt es gut eine Million Menschen weniger als 2017, die zur Wahl aufgerufen sind. Laut Bundeswahlleiter sind 31,2 Millionen der Wahlberechtigten Frauen und 29,2 Millionen Männer. Etwa 2,8 Millionen Bürgerinnen und Bürger dürfen bei der Wahl am 26. September erstmals ihre Stimme abgeben.

Ein städtische Mitarbeiterin desinfiziert eine Wahlkabine in Hannover.
Ein städtische Mitarbeiterin desinfiziert eine Wahlkabine in Hannover.
© Julian Stratenschulte/dpa

Wie viele Wahlkreise gibt es in Deutschland?

Gewählt wird in 299 Wahlkreisen. Die meisten gibt es in Nordrhein-Westfalen (64) und Bayern (46); die geringste Zahl in Bremen (zwei) und dem Saarland (vier).

Die wichtigsten Tagesspiegel-Artikel zur Bundestagswahl 2021:

Wer zählt die Stimmen aus bei der Bundestagswahl?

Im Einsatz sind rund 650.000 ehrenamtliche Wahlhelfer. Dies sind etwa genauso viele wie 2017. Die exakte Zahl wird erst im Lauf des Wahltags feststehen.

Wie hoch war die Briefwahl-Beteiligung bei vorherigen Bundestagswahlen?

Der Anteil der Menschen, die per Briefwahl und nicht im Wahllokal abstimmen, steigt seit der Wiedervereinigung stetig. Gaben 1990 nur 9,4 Prozent der Wähler auf diesem Wege ihre Stimme ab, waren es 2017 bereits 28,6 Prozent. Auch wegen der Corona-Pandemie wird dieses Mal ein neuer Rekord erwartet.

Wann gab es die höchste Wahlbeteiligung?

Den bisherigen Beteiligungsrekord bei einer Bundestagswahl gab es mit 91,1 Prozent im Jahr 1972. Beim Urnengang im Jahr 2017 waren es 76,2 Prozent. Die niedrigste Wahlbeteiligung wurde mit 70,8 Prozent 2009 erreicht.

Wie viele Abgeordnete ziehen in den Bundestag ein?

Gesetzlich vorgesehen ist eine Zahl von mindestens 598 Abgeordneten-Mandaten. Wie viele es genau sein werden, ist unklar. Grund sind Überhang- und Ausgleichsmandate, die Verzerrungen verhindern sollen, wenn eine Partei mehr Direktmandate in den Wahlkreisen bekommt, als ihr nach der Zahl der Zweitstimmen zustehen. Im scheidenden Bundestag saß deshalb die Rekordzahl von 709 Volksvertretern. Dieses Mal könnten es nochmals deutlich mehr werden.

Die Bundestagswahl 2017 im Vergleich

Der Bundeszentrale für politische Bildung zufolge lag die Wahlbeteiligung im Jahr 2017 bei 76,2 Prozent. Damals errang die CDU mit 26,8 Prozent die meisten Wählerstimmen. Danach folgte die SPD, die 20,5 Prozent der Wählerschaft hinter sich vereinigen konnte.

Fünf weitere Parteien schafften den Sprung über die Fünfprozenthürde: Die AfD erhielt 12,6 Prozent der Stimmen, die FDP 10,8 Prozent, Die Linke 9,2 Prozent, die Grünen 8,9 Prozent und die CSU 6,2 Prozent. Insgesamt waren 42 Parteien zur Wahl 2017 angemeldet. Davon beteiligten sich 34 Parteien mit Landeslisten. (ab gemeinsam mit AFP)

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