Laschets misslungener Wahlkampf: Jetzt kann nicht mal mehr Merkel helfen
Armin Laschet ahnt wohl selbst, dass ein Sofortprogramm nichts mehr bringt. Und auch Merkels Wahlkampfhilfe kommt viel zu spät. Ein Kommentar.
In einem Wahlkampf, in dem vieles zu spät kommt, wirkt ein „Sofortprogramm“ schon als Titel eigentümlich aus der Zeit gefallen.
Armin Laschet hat jetzt so ein Programm vorgestellt, vier Seiten Hit-Mix aus dem normalen Wahlprogramm. Solche Papiere bringen Wahlkämpfer üblicherweise gegen Ende der Kampagne unter die Leute, damit die sich noch mal daran erinnern, was sie vom Kreuz bei CDU und CSU haben.
Laschets Problem ist nur, dass er zu viele Leute nicht daran erinnern, sondern überhaupt erst auf die Idee bringen muss, ihm und seiner Partei die Stimme zu geben.
Wem Programmsätze dafür bisher nicht Grund genug waren, den überzeugen Vorsätze in Kurzform auch nicht.
[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]
Da muss also sofort noch ein anderes Programm her. Es heißt Angela Merkel.
Die Kanzlerin hat dem bedrängten Kandidaten zwei zusätzliche Wahlkampf-Auftritte zugesagt. Bei ihr daheim in Stralsund und bei ihm in Aachen sollen Bilder entstehen, die Olaf Scholz‘ Selbstporträt als Merkels Erben konterkarieren. Wenn sie es denn noch können.
An Zuschauern wird es nicht fehlen; wer will schon die Kanzlerin verpassen. Aber um aus Schaulust Zulauf zu machen, wäre früher besser gewesen. Für ein Sofortprogramm kommt Merkel arg spät.