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Janine Wissler ist Fraktionsvorsitzende der Linken im hessischen Landtag.
© Britta Pedersen/dpa

Mails mit „NSU 2.0“ unterzeichnet: Hessische Linke Wissler wird von Rechtsextremen bedroht

Seit August 2018 hatte die Frankfurter NSU-Opfer-Anwältin Basay-Yildiz rechte Drohmails erhalten. Jetzt trifft es die hessische Linken-Politikerin Wissler.

Die Fraktionsvorsitzende der Linken im hessischen Landtag, Janine Wissler, hat mit „NSU 2.0“ unterzeichnete Drohmails bekommen. „Es war eine klare Bedrohung gegen mein Leben“, sagte die stellvertretende Bundesparteivorsitzende der Deutschen Presse-Agentur. Es seien vor einiger Zeit zwei Mail gewesen. Die Staatsanwaltschaft war am Abend nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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Mit „NSU 2.0“ unterzeichnete Drohschreiben hatte wiederholt auch die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Basay-Yildiz bekommen. Sie vertrat im NSU-Prozess Nebenkläger aus den Familien der Opfer der rechtsextremen Mordserie. In den Schreiben wurde ihr und ihren Angehörigen der Tod angedroht. Der „Nationalsozialistische Untergrund“ hatte zwischen 2000 und 2007 zehn Morde in Deutschland verübt.

Bei den Ermittlungen nach den ersten Drohschreiben gegen die Anwältin stellte sich heraus, dass ihre persönlichen Daten von einem Computer in der Dienststelle des 1. Polizeireviers in Frankfurt abgerufen worden waren. Auch eine Chatgruppe mehrerer Beamter mit mutmaßlich rechtsextremen Inhalten wurde entdeckt.

Die „Frankfurter Rundschau“, die zunächst über die aktuellen Vorfälle berichtete, schreibt: „Der Autor der Schreiben an Wissler unterstreicht die Drohung, indem er persönliche Daten von ihr verwendet, die nicht öffentlich zugänglich sind.“ Auf Anfrage der Zeitung wollte sich die Frankfurter Staatsanwaltschaft zu den Schreiben an Wissler „aus ermittlungstaktischen Gründen“ nicht äußern. (dpa, AFP)

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