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Der Berliner AfD-Chef Georg Pazderski und die Bundesvorsitzenden Frauke Petry und Jörg Meuthen.
© Wolfgang Kumm/dpa

Berliner AfD-Chef Pazderski: „Es gibt eine linke und rechte Grenze“ für die AfD

Der Berliner Landes- und Fraktionschef der AfD, Georg Pazderski, im Interview zu den Entwicklungen in seiner Partei nach dem Verzicht von Parteichefin Frauke Petry auf die Spitzenkandidatur.

Herr Pazderski, kann die AfD auf Parteichefin Frauke Petry als Spitzenkandidatin verzichten?

Die AfD wird nicht wegen des Spitzenkandidaten gewählt, sondern wegen ihrer Inhalte. Da braucht es keinen Spitzenkandidaten.

Also auch kein Spitzenteam, wie es von vielen in der Partei gefordert wird?

Die AfD kann auch ohne Spitzenteam in den Wahlkampf gehen. Aber ich lasse mich auf dem Parteitag gern von anderen Argumenten überzeugen.

Wer soll die Partei denn dann im Wahlkampf repräsentieren?

Das könnten Petry und Jörg Meuthen als Parteivorsitzende sein und auch andere Mitglieder des Bundesvorstands.

Hat Frauke Petry recht, wenn sie eine Entscheidung über den Kurs der AfD fordert?

Natürlich muss sich die AfD klar werden, wie sie künftig politisch agieren will. Die Diskussion läuft auf die Frage hinaus, ob wir bereit sind, politisch Verantwortung zu übernehmen. Die Wähler jedenfalls haben deutlich gemacht, dass sie uns in Verantwortung sehen wollen. Dafür müssen wir koalitions- und regierungsfähig werden. Wir müssen eine Volkspartei werden, die für breite Schichten der Gesellschaft wählbar ist. Trotzdem glaube ich, dass die Diskussion nicht auf diesen Bundesparteitag gehört. Dort müssen wir unser Wahlprogramm verabschieden.

Sollte der Antrag aber verhandelt und abgelehnt werden – muss Frauke Petry dann zurücktreten?

Nein. Es ist ein ganz normaler Prozess in einer Partei, dass es Kontroversen gibt und Meinungen ausgetauscht werden. Nur wenn man in der Partei bleibt, kann man auch etwas verändern.

Björn Höcke soll Ihrer Meinung nach aber nicht in der AfD bleiben – Sie haben für seinen Ausschluss gestimmt.

Eine Partei lebt zwar von der Meinungsvielfalt, aber die freiheitlich-demokratische Grundordnung definiert eine linke und eine rechte Grenze. Wer sie überschreitet, gehört nicht dazu.

Das Interview führte Maria Fiedler.

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