Spahn korrigiert sich: Doch kein Schulstart mit Wechselmodell und Maske im Herbst
Am Wochenende sorgte Jens Spahn mit der Ankündigung von Wechselunterricht für den Herbst für Aufsehen. Nun rudert der Bundesgesundheitsminister zurück.
Kurz vor Beginn der Sommerferien schockierte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Wochenende viele Eltern mit der Aussage, dass die Corona-Maßnahmen in Schulen noch eine längere Zeit aufrechterhalten werden müssten. „Wir werden nicht völlig ohne Schutzmaßnahmen wieder in den Schulbetrieb gehen können“, sagte er bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing über die Zeit nach den Sommerferien.
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Mit der Aussage, dass im Herbst und Winter trotz derzeit sehr niedriger Inzidenzen voraussichtlich nach wie vor Maßnahmen wie Maskenpflicht oder auch Wechselunterricht notwendig seien, wurde er von zahlreichen Medien zitiert. Die Schulen könnten für das Coronavirus sonst „eine Drehscheibe in die Haushalte hinein“ werden.
Aufgrund sinkender Infektionszahlen sind viele Bundesländer inzwischen wieder zum Präsenzunterricht in voller Klassenstärke in voller Klassenstärke zurückgekehrt.
Nach nunmehr 16 Monaten des Unterrichts unter Pandemie-Bedingungen war die Hoffnung bei Eltern und Lehrern gleichermaßen groß, dass es nach den Sommerferien eine Rückkehr zur Normalität geben würde.
Diese Hoffnungen schwinden nun von Tag zu Tag, aus der Wissenschaft kommen drängende Warnungen vor einer vierten Corona-Welle. Anlass zur Besorgnis sei vor allem die als Delta-Variante bekannte Mutante, die zuerst in Indien aufgetreten ist. Sie dominiert mittlerweile auch in vielen europäischen Ländern das Infektionsgeschehen.
Die momentan vor allem in Großbritannien, Russland und Portugal vorherrschende Variante gilt als besonders ansteckend und wird mit schweren Krankheitsverläufen assoziiert.
Spahn insistiert - Masken sollten eine Option bleiben
Trotz berechtigter Sorgen vor steigenden Inzidenzen im Herbst ruderte Gesundheitsminister Jens Spahn nun zurück: Er wies Medienberichte zurück, wonach er der Ansicht sei, dass im Herbst und Winter trotz derzeit sehr niedriger Inzidenzen voraussichtlich nach wie vor Maßnahmen wie Maskenpflicht oder Wechselunterricht notwendig seien.
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Seine Äußerungen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden. Er denke, dass es möglich sein werde, den Unterricht nach der Sommerpause weitgehend ohne solche Not-Maßnahmen beginnen zu lassen.
Doch müsse man mit Blick auf die Gefahr einer vierten Welle der Pandemie vorbereitet sein. Dazu gehöre, dass man den Jugendlichen zumindest ein Impfangebot unterbreite und auch reguläre Tests gemacht würden. Je nach regionalem Inzidenzgeschehen sollten in den Schulen zudem Masken „zumindest eine Option sein“, fügte er hinzu. Bis Ende August werde es möglich sein, allen Jugendlichen in Deutschland ein Impf-Angebot zu machen, versprach er.
Auch die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), sprach sich nun gegen frühzeitige Festlegungen auf weitere Einschränkungen des Regelunterrichts in den Schulen nach den Sommerferien aus. „Die KMK hat für Präsenzunterricht plädiert, und das sollte nicht vorzeitig in Frage gestellt werden”, sagte sie dem Tagesspiegel.
Lea Schulze
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