Fünf Mal verloren: Die Bilanz der GroKo bei Landtagswahlen ist verheerend
Jede Landtagswahl folgt eigenen Gesetzen. Trotzdem gibt es seit 2017 einen klaren Trend: In den Ländern verlieren die Parteien der großen Koalition Wähler.
Seit der jüngsten Bundestagswahl 2017 haben die Bundesbürger sechs Landtage neu gewählt und die deutschen Abgeordneten für das Europaparlament. Für die Partner der großen Koalition im Bund, für Union und SPD, waren es meist wenig erbauliche Ergebnisse, die sie zur Kenntnis nehmen mussten. Auch am Sonntag bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg verloren sie im Vergleich zu den bislang letzten Wahlen.
Wenige Wochen nach der Bundestagswahl stand am 15. Oktober 2017 das Ergebnis der Landtagswahl von Niedersachsen fest. Die CDU gewann 2,4 Prozentpunkte im Vergleich zur Wahl von 2013 hinzu, die SPD dank ihres populären Ministerpräsidenten Stephan Weil 4,3 Prozentpunkte und wurde mit 36,9 Prozent stärkste Partei.
Es war das letzte Mal, dass die Parteien der großen Koalition dazugewannen. Die große Koalition in Berlin war zu dieser Zeit noch im Amt, erst im März 2018 aber nahm die neue große Koalition ihre Arbeit auf. Zuvor waren die Sondierungen für eine Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen geplatzt.
Ein Jahr später gingen die Bayern am 14. Oktober 2018 zur Wahl. Die CSU verlor im Vergleich zu 2013 9,5 Prozentpunkte, die SPD 10,9 Prozentpunkte.
Zwei Wochen nach den Bayern konnten die Hessen entscheiden. Sie sorgten dafür, dass die CDU unter Ministerpräsident Volker Bouffier 11,3 Prozentpunkte im Vergleich zu 2013 abgeben musste, die SPD 10,9 Prozentpunkte.
Am 27. Mai 2019 konnten die Bundesbürger die Europaabgeordneten wählen und die Bremer eine neue Bürgerschaft. Die Union musste bei der Europawahl 6,4 Prozentpunkte abgeben, die SPD sogar 11,5 Prozentpunkte. Bei der Bremen-Wahl verlor die CDU 4,3 Prozentpunkte, die SPD 1,1 Prozentpunkte.
Fazit: Mit Ausnahme der Niedersachsen-Wahl haben die Parteien der großen Koalition im Bund bei jeder Landtagswahl gemeinsam deftige Einbußen hinnehmen müssen – und ebenso bei der Europawahl.