Interessenten an SPD-Vorsitz aus dem Rennen: Klingbeil und Weil treten nicht an
Zwei bekannte SPD-Politiker wollen nicht für den SPD-Vorsitz kandidieren. Lars Klingbeil gab an, dass es mit möglichen Partnern nicht gepasst habe.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil und der niedersächsische Ministerpräsident Stefan Weil werden sich nicht um den SPD-Vorsitz bewerben. Er habe sich entschieden, dass er nicht zu denen gehören werde, „die auf der Bühne stehen und sich um den SPD-Parteivorsitz bewerben“, sagte Klingbeil am Dienstag in einer auf Twitter verbreiteten Video-Botschaft.
„Ich brenne für die SPD und übernehme gerne Verantwortung“, betonte der SPD-Generalsekretär und verwies darauf, dass er Gespräche mit potenziellen Partnern für ein Kandidatenduo geführt habe. Eine solche Konstellation müsse allerdings passen. „Ich habe festgestellt, dass es für mich diese Konstellation nicht geben kann.“ Klingbeil hatte in der Vergangenheit mehrfach deutlich gemacht, dass er eine Kandidatur für den SPD-Vorsitz erwägt, entschied sich nunmehr aber dagegen.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil wird nach Angaben aus SPD-Kreisen ebenfalls nicht für den Parteivorsitz kandidieren. Weil unterstütze stattdessen das niedersächsisch-sächsische Bewerberdoppel Boris Pistorius und Petra Köpping, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag aus Parteikreisen. Für den niedersächsischen Innenminister und die sächsische Integrationsministerin hätten sich auch alle vier SPD-Bezirke in dem Land ausgesprochen, hieß es weiter. Die für Ende August geplante Landesvorstandssitzung solle auf Ende dieser Woche vorgezogen werden, um Pistorius und Köpping als Kandidaten für den Bundesvorsitz zu nominieren. Zuerst hatte die „Welt“ über die Weichenstellung der Niedersachsen-SPD berichtet.
Das Bewerberduo Pistorius und Köpping würde sich damit im Kandidatenwettbewerb einen ersten Vorteil verschaffen. Niedersachsen ist nach Nordrhein-Westfalen der zweitstärkste SPD-Landesverband. Für die Nachfolge der im Juni zurückgetretenen Andrea Nahles im Parteivorsitz treten mehrere Bewerberpaare an, darunter auch Vizekanzler Olaf Scholz mit der Brandenburger Landtagsabgeordneten Klara Geywitz. (dpa/afp/tsp)
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