zum Hauptinhalt
Außenminister Heiko Maas (SPD, l) und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow in Moskau.
© dpa/Ralf Hirschberger

Treffen von Maas und Lawrow in Moskau: Deutschland und Russland wollen Ukraine-Gespräche wieder aufnehmen

„Wir sind bereit, dieses Angebot zu prüfen“: Sergej Lawrow zeigt sich beim Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen offen für dessen Vorschläge. Thema ist auch der Iran – in zwei verschiedenen Konflikten.

Deutschland und Russland wollen die Vierergespräche mit Frankreich und der Ukraine über den Krieg im Donbass wieder aufnehmen. Das kündigten die Außenminister Heiko Maas und Sergej Lawrow am Donnerstag bei einem Treffen in Moskau an. „Wir sind bereit, dieses Angebot zu prüfen“, sagte Lawrow auf einen entsprechenden Vorschlag von Maas. Sie hätten darüber diskutiert, worum es bei diesem Treffen konkret gehen solle.

In der Ostukraine - dem Donbass - kämpfen seit 2014 prorussische Separatisten gegen Regierungstruppen. Berlin, Moskau, Paris und Kiew hatten 2015 einen Friedensplan ausgehandelt. Dessen Umsetzung steckt aber seit langem in einer Sackgasse.

„Alle Fragen müssen im Dialog gelöst werden“

Lawrow hat bezeichnete zudem die Spannungen zwischen Israel und dem Iran als beunruhigend. „Alle Fragen müssen im Dialog gelöst werden“, sagte er beim Treffen mit Maas. Russland habe bei seinen Gesprächen mit dem Iran und Israel dazu aufgerufen, auf gegenseitige Provokationen zu verzichten.

Israel hatte dem Iran vorgeworfen, in der Nacht zum Donnerstag von Syrien aus Militärposten auf den Golanhöhen mit Raketen angegriffen zu haben. Israels Luftwaffe attackierte daraufhin iranische Ziele in Syrien. Russland unterhält enge Kontakte zu beiden Seiten.

Zugleich forderte Lawrow Maßnahmen zur Wahrung des Atomabkommens mit dem Iran: „Es ist wichtig, dass alle Länder, die daran festhalten wollen, darüber Gespräche führen.“ Russland halte ungeachtet des Ausstiegs der USA weiterhin an der Vereinbarung fest. Auch mit Berlin wolle Moskau darüber in Kontakt bleiben. Russland und Deutschland zählen zu den sechs Staaten, die 2015 mit Teheran das Abkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe ausgehandelt haben. US-Präsident Donald Trump hatte dem Iran vorgeworfen, weiterhin an Nuklearwaffen zu arbeiten, und kündigte seinen Ausstieg aus den Abkommen an. (dpa)

Zur Startseite