Trinh Xuan Thanh: Aus Berlin verschleppter Vietnamese wegen Korruption angeklagt
Dem im Juli aus Berlin verschwundenen Trinh Xuan Thanh wird vorgeworfen, Staatsgelder in Millionenhöhe veruntreut zu haben. Bei einer Verurteilung droht ihm im schlimmsten Fall die Todesstrafe.
Ein in Deutschland mutmaßlich entführter vietnamesischer Ex-Funktionär sowie weitere 21 ranghohe Ölmanager sind in dem südostasiatischen Land wegen Korruption und anderer Straftaten angeklagt worden. Das gab die Staatsanwaltschaft des kommunistischen Landes am Dienstag bekannt
Dem im Juli aus Berlin verschwundenen und später in Vietnam in Haft aufgetauchten Trinh Xuan Thanh wird demnach vorgeworfen, als früherer Chef der Staatsfirma PetroVietnam Construction (PVC) unter anderem Staatsgelder in Millionenhöhe veruntreut sowie Schmiergelder kassiert zu haben. Der Prozess gegen die insgesamt 22 Angeklagten soll im Januar beginnen, ein genaues Datum gibt es den Angaben zufolge noch nicht.
Einem weiteren Angeklagten, dem früheren Politbüromitglied Dinh La Thang, wirft die Anklage unter anderem vor, als Chef des staatlichen Ölkonzerns PetroVietnam (PVN), Aufträge an die Tochtergesellschaft PVC ohne Ausschreibung vergeben und damit gegen die Vorschriften verstoßen zu haben.
Thanh war 2016 nach Deutschland geflohen, um einem Prozess zu entgehen. Nach seinem Verschwinden aus Berlin warf das Auswärige Amt der Regierung in Hanoi vor, er sei aus Berlin entführt worden. Vietnam weist dies zurück und sagt, Thanh sei freiwillig zurückgekehrt. Bei einer Verurteilung droht ihm im schlimmsten Fall die Todesstrafe. (dpa)
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