Czaja plant Wohnungen für Flüchtlinge in Berlin: Die neuen Häuser sind hoffentlich von Dauer
Kriege, Massenflucht... Ahnungslosigkeit? In Berlin wird das Unvermeidliche in Angriff genommen: Häuser für Flüchtlinge bauen. Ein Kommentar.
Das etwas passieren muss, ist klar. Die Kriege, keine vier Flugstunden südlich von Berlin, toben nun schon seit Jahren. Millionen Männer, Frauen und Kinder sind auf der Flucht. Dass in diesem Jahr womöglich sogar bis zu 500.000 Flüchtlinge in Deutschland ankommen werden – davon ziemlich sicher mehr als 20.000 in Berlin –, war insofern schon eine Weile abzusehen. Ein Staat und sein dafür zuständiges Spitzenpersonal haben darauf zu reagieren. Haben sie aber lange nicht. In Berlin kam der übliche Ablaufwahnsinn hinzu: Die verschiedenen Senatsverwaltungen, die offenbar lange Dienstwege haben, mussten mit den verschiedenen Bezirksämtern, die manchmal noch längere Dienstwege zu haben scheinen, um jeden Quadratmeter Flüchtlingsunterkunft streiten.
Nun will Sozialsenator Mario Czaja endlich Wegstrecke gutmachen – als Politik aus einem Guss: Das Land sucht Grundstücke, das Land baut darauf selbst Häuser, das Land entscheidet dann zügig, wer wo einziehen wird. Die Häuser sollen zudem von Dauer sein, in ferner Zukunft vielleicht Studenten oder Familien beherbergen. Kann nie schaden, wenn der Staat noch ein paar Wohnräume in Reserve hat. Dass der Senator bauen lässt, ist in jedem Fall richtig.