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Philip Roth im September 2010 in New York.
© REUTERS/Eric Thayer
Update

US-Schriftsteller: Philip Roth im Alter von 85 Jahren gestorben

Einer der wichtigsten Schriftsteller der Gegenwart ist tot: Der amerikanische Autor Philip Roth wurde auch immer wieder für den Nobelpreis gehandelt.

Der US-Schriftsteller Philip Roth ist US-Medienberichten zufolge im Alter von 85 Jahren gestorben. Das US-Magazin "New Yorker" meldete am späten Dienstagabend als erstes den Tod des Schriftstellers, die "New York Times" bestätigte die Angaben unter Berufung auf einen engen Freund Roths. Roth galt als einer der wichtigsten Schriftsteller seiner Generation. Zu den bekanntesten Werken des Pulitzer-Preisträgers gehören unter anderem die Roman-Trilogie „Der Ghostwriter“, „Zuckermans Befreiung“ und „Die Anatomiestunde“. Roth war am 19. März 85 Jahre alt geworden.

Philip Roth im Januar 2013 bei der Winter Television Critics Association Press Tour.
Philip Roth im Januar 2013 bei der Winter Television Critics Association Press Tour.
© AFP/Frederick M. Brown

Geboren wurde der Schriftsteller, den viele Literaturkenner auch immer wieder als Anwärter auf den Literaturnobelpreis sahen, 1933 in Newark - auf der anderen Seite des Hudson River von New York aus gesehen. Aufgezogen wurde er von jüdischen Immigranten unter einfachsten Verhältnissen im Arbeiterviertel Weequahic. Fast drei Dutzend Bücher veröffentlichte Roth im Lauf seiner Karriere, oft eines pro Jahr. Sarkastisch, humorvoll, voller Melancholie. Viele davon spielen im Newark seiner Jugend. Für seinen Roman "American Pastoral" ("Amerikanisches Idyll") erhielt er 1998 den renommierten Pulitzer-Preis. Über viele Jahre und Romane hinweg spielte der fiktive jüdische Autor Nathan Zuckerman eine tragende Rolle, der weithin als Alter Ego Roths angesehen wird.

Mit der Ankündigung seines Ruhestands hatte der US-Schriftsteller 2012 den Literaturbetrieb geschockt. „Der Kampf mit dem Schreiben ist vorbei“, hatte er sich damals auf einen gelben Zettel geschrieben und auf seinen Computer geklebt. „Jeden Morgen schaue ich auf diesen Zettel, und das gibt mir sehr viel Kraft.“

Zu seinem 85. Geburtstag in diesem März sagte Roth, er bereue seinen Ruhestand nicht: „Die Bedingungen, die mich dazu gebracht haben, mit dem literarischen Schreiben aufzuhören, haben sich ja nicht verändert.“ Schon 2010 habe er das Gefühl gehabt, dass seine beste Arbeit hinter ihm liege. „Ich hatte einfach nicht mehr die geistige Lebhaftigkeit oder die verbale Energie oder die physische Fitness um einen großen kreativen Angriff auf eine komplexe Struktur wie einen Roman zu starten. Jedes Talent hat seine Bedingungen, seine Beschaffenheit, sein Ausmaß, seine Kraft - nicht jeder kann für immer ergiebig sein.“ (AFP, dpa)

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