Literatur: Nobelpreis geht an Bob Dylan
Schon häufig war er im Gespräch, jetzt hat er ihn. Der Literaturnobelpreis geht in diesem Jahr an Bob Dylan für seine poetischen Songtexte.
Der US-amerikanische Sänger und Songwriter Bob Dylan (75) bekommt den Literaturnobelpreis. Er wird für seine poetischen Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Song-Tradition geehrt, wie die Schwedische Akademie am Donnerstag in Stockholm bekanntgab. „Blowin' In The Wind“ und „Like A Rolling Stone“ gehören zu seinen berühmtesten Songs. Dylan wurde am 24. Mai 1941 in Duluth im US-Bundesstaat Minnesota geboren. In seinen Gedichten und Songtexten finden sich zahlreiche religiöse Elemente sowie Einflüsse von Dichtern wie den beiden Franzosen Arthur Rimbaud und Charles Baudelaire.
„Er ist ein großartiger Dichter“, sagte die Chefin der Schwedischen Akademie, Sara Danius, nach der Bekanntgabe am Donnerstag in Stockholm. „Seit 45 Jahren erfindet er sich immer wieder neu.“ Dylan schreibe, um mit seinen Werken aufzutreten, erklärte die Jurorin. Nichts anderes habe der Dichter Homer vor einigen Jahrtausenden auch getan.
Mit 830.000 Euro dotiert
Im vergangenen Jahr hatte die Jury die weißrussische Schriftstellerin und Journalistin Swetlana Alexijewitsch „für ihr vielstimmiges Werk, das dem Leiden und dem Mut in unserer Zeit ein Denkmal setzt“, ausgezeichnet. In diesem Jahr waren rund 220 Autoren für den Preis nominiert. Den Preisträger wählt die Schwedische Akademie, die aus Schriftstellern, Literatur- und Sprachwissenschaftlern und Historikern besteht, aus fünf Kandidaten auf einer Shortlist aus. Letzte deutschsprachige Preisträgerin war die Schriftstellerin Herta Müller 2009.
Die mit acht Millionen schwedischen Kronen (rund 830 000 Euro) dotierte Auszeichnung wird am 10. Dezember - dem Todestag des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel (1833-1896) - gemeinsam mit den anderen Nobelpreisen in Stockholm verliehen.
Hut ab, Mr. Dylan
schreibt NutzerIn bob.dylans.hut
Nur der Friedensnobelpreis wird in Oslo überreicht. Damit hatte das norwegische Nobelkomitee in diesem Jahr Kolumbiens Präsidenten Juan Manuel Santos für seine Bemühungen um ein Ende des Bürgerkriegs in dem Land geehrt. Jurys in Stockholm hatten in der vergangenen Woche außerdem Preisträger in Medizin, Physik und Chemie gekürt. Die Preise gehen auf Nobels Testament zurück und werden seit 1901 vergeben. dpa/KNA
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