Im Kino: "Mamma Mia. Here we go again": Mutters Beste
Sonne, Liebe, Abba-Hits: Die Fortsetzung der Feelgood-Komödie „Mamma Mia“ muss mit einem Miniauftritt von Meryl Streep auskommen. Dafür macht nun Cher mit.
Hier das gefältelte, rundliche Charaktergesicht von Meryl Streep. Dort die fettfreien, faltenlosen, wohl hinter den Ohren festgetackerten Züge von Cher. Na, bitte: Selbst ein fluffiges, von Frauen-, Männer- und Griechenland-Klischees überquellendes Filmmusical kann im finalen Vollrausch aus Gesang, Tanz und Konfetti ewige Wahrheiten transportieren. Die nämlich, dass man die Energie, die das Bekämpfen des Alterns frisst, besser beizeiten in das Feiern des Lebens steckt. Und sei es um den Preis entgleister Mienen und verwitterter Körper. So wie das Pierce Brosnan, Stellan Skarsgård und Colin Firth vorführen, die sich in der dollen Ensembleszene am Ende von „Mamma Mia. Here we go again“ in ihren figürlich denkbar unvorteilhaften Siebziger-Glitzeranzügen wie Bolle amüsieren.
Das Prinzip „Schauspielstars in den besten Jahren, die sich als Musicaldarsteller versuchen“ hat vor zehn Jahren bereits beim Vorgänger „Mamma Mia“ zu starken Sympathiewerten und vollen Kinokassen geführt. Phyllidia Loyds kongeniale Verfilmung des gleichnamigen Musicals war – gerade wegen des schiefen Gesangs von Pierce Brosnan – überraschend und toll.
Die Trauer um Donna verleiht dem Sommerspaß Melancholie
Regie-Nachfolger Ol Parker kann im zweiten Teil zwar wieder auf den romantischen Zauber der Ägais, die Hits der erneut mitproduzierenden Abba-Mitglieder Benny Andersson und Björn Ulvaeus und das wohlbekannte All-Star-Ensemble setzen, doch deren Fixstern, die Hotelbesitzerin Donna (Meryl Streep) ist tragischerweise verstorben und kehrt nur für eine Alibi-Abschiedsrunde als „Erinnerung“ wieder. Die Trauer um sie verleiht der Feelgood-Komödie einen Stich Melancholie, der das Schauspieler und Publikum verbindende Gefühl, unerbittlich verrinnender Lebenszeit noch verstärkt.
Tochter Sophie (Amanda Seyfried), deren mögliche drei Väter auch diesmal die oben genannten Herren verkörpern, will zu Mutters Ehren das Hotel neu eröffnen. Wozu auch deren Freundinnen und Sangesschwestern des Siebziger-Trios Donna and the Dynamos anreisen. Parallel zu den Festvorbereitungen schildern Rückblenden Donnas wildes Hippie-Leben, als sie die griechische Insel und die „drei Väter“ kennenlernt. Diese junge Donna spielt Lily James, die sich seit ihrem Durchbruch in der Serie „Downtown Abbey“ als frische Blondine vom Dienst positioniert, was sie hier sängerisch und tänzerisch ebenfalls ganz wunderbar macht. Größtes Pfund des nicht an den Witz und Drive des Originals heranreichenden Sequels ist die mit dynamischer Kamera und virtuosen Schnitten arbeitende Montage der Erzählebenen. So vergeht die Zeit wie im Fluge, hach ja.
In 31 Berliner Kinos (OmU/OV in 11 Kinos)
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