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Auf zu neuen Ufern. "Asterix" - hier eine ältere Ausgabe von "Die große Überfahrt" - ist eine der Erfolgsserien des Konzerns.
© Delta/Egmont/Promo

Comicmarkt: Führungswechsel im Asterix-Verlag

Egmont Manga und ECC unter neuer Leitung: Die Dänin Marianne Gram löst Alexandra Germann an der Spitze der deutschen Buchverlage von Egmont ab.

Der dänische Egmont-Konzern, der in Deutschland seit über 60 Jahren das "Micky Maus"-Magazin veröffentlicht und über die Imprints Egmont Comic Collection (ECC) und Egmont Manga auch im hiesigen Buchhandel mit Erfolgstiteln wie "Asterix" oder "Detektiv Conan" präsent ist, treibt seine Strukturveränderungen weiter voran.

Insbesondere wird die Anbindung des deutschen Egmont-Ablegers an das dänische Mutterhaus über die Intensivierung eines gemeinsamen Managements vorangetrieben.

Nachdem bereits im Januar 2018 Klaus-Thorsten Firnig die Gesamtgeschäftsführung der deutschen Egmont-Unternehmen an den CEO von Egmont Publishing Dänemark, Klaus Hoeg-Hagensen, abtrat, werden die Egmont-Buchverlage jetzt ebenfalls direkt von Dänemark aus geleitet.

Die gelernte Journalistin Marianne Gram soll allerdings jede Woche auch am Verlagsstandort in Berlin für gewisse Zeit anwesend sein, um gemeinsam mit dem deutschen Buch-Team von Egmont das Geschäft strategisch weiterzuentwickeln.

Alexandra Germann geht nach fast 20 Jahren

Marianne Gram folgt als Verlegerin der Egmont-Buchverlage, zu denen neben den Egmont-Verlagsgesellschaften (Egmont Manga und ECC) auch noch der Franz Schneider Verlag gehört, auf Alexandra Germann, die dem Verlag bereits seit dem Jahr 2000 angehört hat.

Germann hat somit ihre Tätigkeit bei Egmont noch am früheren Sitz in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart aufgenommen, um anschließend alle Umzüge nach Berlin und Köln und wieder zurück in die Hauptstadt mitzumachen. Zunächst als Redakteurin und dann in immer verantwortungsvolleren Funktionen hat sie die Egmont-Buchhandelsaktivitäten in den letzten Jahren entscheidend mitgestaltet.

Alexandra Germann.
Alexandra Germann.
© Egmont

Seit 2006 war sie die Programmverantwortliche für die Ehapa Comic Collection und führte später auch den Manga-Imprint EMA. 2012 initiierte sie dann die Gründung von Egmont Balloon und startete im Jahr darauf das Programm von Egmont Graphic Novel. Beide Produktlinien, die neue Leserschichten bei Kleinkindern und Literaturliebhabern für Egmont erschließen sollten, blieben allerdings hinter den Erwartungen zurück.

Auch deshalb bestand die Hauptaufgabe von Alexandra Germann in den letzten zwei Jahren, in denen sie die Gesamtleitung der Egmont-Buchverlage inne hatte, vor allem in der konsequenten Straffung des Programms, von dem im Comic-Bereich neben der Einstellung der Graphic Novels auch der Wegfall vieler Programmplätze für franko-belgische Albenstoffe in der ECC zu verzeichnen war.

Neue ECC-Stoffe für das Herbstprogramm geplant

Keine Veränderungen sind derzeit bei den langjährigen Egmont-Programmleitern Jonas Blaumann (Egmont Manga) und Wolf Stegmaier (ECC) sowie deren bestehenden Teams geplant. Auch soll es bei der inhaltlichen Ausrichtung der Egmont Comic Collection keine gravierenden Veränderungen geben, wie der Verlag auf Nachfrage mitteilt.

Die ECC soll allerdings gezielt "von der strategischen Stärkung des Comic-Geschäfts profitieren", womit wohl die Weiterführung der zunehmenden Verzahnung von Presse- und Buchgeschäft gemeint ist.

Marianne Gram.
Marianne Gram.
© Egmont

Diese konnte man in den zurückliegenden Jahren schon sehr gut an der Produktpalette rund um das "Lustige Taschenbuch" verfolgen, von der immer mehr Publikationen auch im Buchhandel vertrieben werden.

Aber auch für die Alben-Fans könnte es vielleicht wieder etwas mehr Hoffnung geben, dass nach dem Auslaufen der Editionen von "Alix" und "Der Rote Kosar" doch noch franko-belgischeNeustarts jenseits der "Asterix"- und "Lucky Luke"-Produktgruppen stattfinden. Egmont teilt mit, dass diesbezüglich "sogar bereits Verträge unterschrieben" seinen.

Man wolle allerdings noch nicht der regulären Programmankündigung im Rahmen der Herbstvorschau vorgreifen. Mit dieser soll sich dann auch das weitere Schicksal des Western-Klassikers "Blueberry" bei Egmont klären.

Martin Jurgeit

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