Die Konzertsaison 2017/18: Aufbruchsstimmung beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Die Kammermusikreihe und das Musik-Vermittlungsprogramm wachsen. Vladimir Jurowski, ab Herbst Chefdirigent, setzt bei den Gästen auf dirigierende Komponisten. Die Konzertsaison im Überblick.
Aufbruchsstimmung beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin: Vladimir Jurowski übernimmt offiziell erst ab Herbst die Position des Chefdirigenten, doch der 44-jährige Russe, der seit 1990 in Berlin lebt, engagiert sich schon jetzt intensiv für die Belange des Orchesters. Und hat damit einen Kreativschub unter seinen Musikern ausgelöst. Adrian Jones, der neue Orchesterdirektor, schwärmt bei der Präsentation der Saison 2017/18 am Donnerstag von der ungeheuren Energie, „die aus der Mitte des Ensembles kommt“.
Für ihre selbst organisierte Kammermusikreihe werden sich die RSB-Instrumentalisten beispielsweise in der kommenden Spielzeit neben dem ehemaligen Krematorium „Silent Green“ in Wedding auch das „Stummfilmkino Delphi“ in Weißensee erobern. Ebenso wächst das orchestereigene Musik-Vermittlungsprogramm weiter, von den Kita-Konzerten bis hin zu Kompositionsworkshops für Jugendliche. Vladimir Jurowski selber hat ein fein gesponnenes Netz von Beziehungen über die zehn Programme gelegt, die er dirigieren wird.
Bei den Gästen liegt der Fokus auf dirigierenden Komponisten
Als einzige Repertoirelücke seines geschätzten Vorgängers Marek Janowski hat er das Oeuvre von Gustav Mahler ausgemacht. Dem Jahrhundertwende-Komponisten will er sich nun auf drei Arten nähern: Über dessen Sinfonien (er dirigiert im September die Zweite), über die Beethoven-Bearbeitungen Mahlers sowie über die 2. Wiener Schule, deren Wegbereiter Mahler war. Jurowski wird aber auch Hits wie Tschaikowskys „Nussknacker“ oder Mozarts Prager Sinfonie präsentieren.
Bei den Gästen liegt 2017/18 ein Fokus auf dirigierenden Komponisten: Sowohl Altmeister Krzysztof Penderecki als auch Thomas Adès, Jörg Widmann, Matthias Pintscher und Enno Poppe werden mit dem Orchester arbeiten. Mit Lahav Shani, Omer Meir Wellber, Krzysztof Urbanski und Jakub Hrusa konnte das RSB zudem vier der interessantesten jungen Maestri verpflichten (weitere Infos: www.rsb-online.de)