Christopher Street Day in Berlin: Weiterer Termin im Juli angekündigt
Der traditionelle CSD soll am 24. Juli am Nollendorfplatz starten. Damit sind nun drei große Pride-Paraden in Berlin geplant.
Es bleibt spannend beim Berliner CSD: Nachdem bereits zwei Veranstaltungsteams ihre Termine für Pride-Veranstaltungen gemeldet haben, gibt nun auch der CSD e.V., der die Parade in Berlin traditionell veranstaltet, seine Pläne bekannt. Der Umzug soll am 24. Juli als Fußdemonstration stattfinden und um 13 Uhr am Nollendorfplatz starten.
Der Verein, der seine Parade in der Ankündigung als "Ur-CSD" bezeichnet, schreibt: "Wir hoffen, dass das pandemische Geschehen zum Ende des Monats Juli eine bessere Planungssicherheit ergibt. Nichtsdestotrotz möchten wir ausdrücklich darauf hinweisen, dass es dem Verein wichtig ist, das Versammlungsrecht wahrzunehmen."
Man wolle 14 Tage vor dem Termin eine genauere Einschätzung vornehmen. An einem Hygiene- und Sicherheitskonzept werde gearbeitet. In den kommenden Wochen will der Verein zudem zu Mottovorschlägen aufrufen.
Damit sind in Berlin nun drei Pride-Paraden in der Pandemie geplant. Zuerst hatte die neu gegründete "Aktionsgemeinschaft LGBTIQ* Berlin" eine Demo für den 11. September angekündigt - und dem CSD e.V. Untätigkeit vorgeworfen.
Der Verein war in der Tat vor allem mit sich selber beschäftigt gewesen, weil ein neuer Vorstand gesucht wurde. Inzwischen ist er gefunden - und zieht Kritik auf sich, weil darin keine Frauen und trans Personen vertreten sind.
Der jetzt in den Vorstand gewählte Aktivist Nasser El-Ahmad hatte 2020 eine alternative CSD-Demo organisiert und diese auch in diesem Jahr wieder geplant. Nun wird er seine privat angemeldete Route vom 26. Juni auf das neue Datum im Juli verlegen.
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Eine weitere Parade hat das Team CSD Berlin Pride für den 26. Juni angekündigt. Als Stern-Demo sollen drei Züge, die in Prenzlauer Berg, Kreuzberg und Schöneberg starten, auf den Alexanderplatz zulaufen.
Außerdem ist am 17. Juli der zweite Marzahn Pride geplant, organisiert vom Quarteera, der Verein für russischsprachige LGBTI-Community. Damit werden Queers 2021 zahlreiche Möglichkeiten haben, in Berlin sichtbar für ihre Rechte einzutreten. Fragt sich nur, ob es nicht auch zu Zersplitterungs- und Ermüdungseffekten kommen wird.