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Trauer um Muhammad Ali bei einer muslimischen Feier in Louisville, Kentucky
© AFP/Jim Watson

Box-Legende: Zweitägige Trauerfeier für Muhammad Ali hat begonnen

Tausende haben bei einer muslimischen Zeremonie Abschied von Muhammad Ali genommen. Für Freitag sind in Alis Heimatstadt ein Trauerzug und eine große Feier geplant.

Mit einer muslimischen Zeremonie haben in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky die zweitägigen Trauerfeierlichkeiten für die Boxlegende Muhammad Ali begonnen. Tausende Menschen nahmen während des kurzen Rituals von der Ausnahmepersönlichkeit Abschied. Ali war als junger Mann zum Islam konvertiert.

In der Heimatstadt des mehrfachen Boxweltmeisters im Schwergewicht soll am Freitag sein Sarg durch die Straßen getragen werden. Anschließend findet eine große Trauerfeier statt, zu der unter anderem der frühere US-Präsident Bill Clinton und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan erwartet werden.

Das muslimische Trauerritual wurde in der "Freedom Hall" abgehalten, wo Ali 1961 seinen letzten in Louisville ausgetragenen Boxkampf gewann. Der Sarg des Boxers und Bürgerrechtsaktivisten wurde durch die Halle getragen. Muslimische Männer und Frauen beteten in getrennten Reihen.

Der Imam Zaid Shakir, der die Trauerzeremonie mitorganisiert hatte, hob hervor, dass Ali eine "sehr, sehr besondere Bedeutung" für die Religionsgemeinschaft gehabt habe. Mit dem Ritual solle sein Andenken und seine Hinterlassenschaft geehrt werden.

Die Boxlegende wird von vielen Muslimen rund um die Welt als Verkörperung eines toleranten und friedfertigen Islam verehrt. Seine Konvertierung im Jahr 1964, bei der er auch seinen bürgerlichen Namen Cassius Clay aufgab, hatte damals viele in den Vereinigten Staaten entsetzt.

Der Trauerzug am Freitag durch die 600.000-Einwohner-Stadt wird unter anderem an dem Haus vorbeiführen, in dem Ali als Kind lebte. Zu den Sargträgern werden der Boxweltmeister im Schwergewicht, Lennox Lewis, und der Schauspieler Will Smith gehören, der den Boxer in dem Film "Ali" dargestellt hatte.

Zu der anschließenden Trauerfeier in einer Sportarena werden mehr als 15.000 Menschen erwartet. Die Eintrittskarten waren kostenlos und innerhalb einer Stunde vergeben. Viele Menschen hatten dafür seit der Nacht stundenlang angestanden.

Allerdings kam die Befürchtung auf, dass mit den Tickets ein Geschäft gemacht werden könnte. Der Sprecher von Alis Familie, Bob Gunnell, warnte: "Wir zeigen jeden an, der versucht, Tickets im Internet zu verkaufen." Das Profitmachen mit dem Tod des Boxers sei "erbärmlich" und "abscheulich".

Der Familiensprecher appellierte auch an die Medien, von der Beerdigung im privaten Kreis auf dem Cave-Hill-Friedhof keine Filmaufnahmen aus dem Hubschrauber zu machen.

Der Schwergewichts-Boxer war am Freitag vergangener Woche im Alter von 74 Jahren gestorben, er war seit Jahren an Parkinson erkrankt. Als Todesursache wurde eine Blutvergiftung aufgrund natürlicher Ursachen angegeben. (AFP)

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