Instagram: Sarah Kuttner nimmt öffentlich Abschied von ihrer Kleidergröße
Die Moderatorin und Autorin Sarah Kuttner hat ihren Bauch von oben fotografiert. Sich so zu zeigen, ist mutig und ein Akt weiblicher Befreiung.
Am Montag kurz vor Mitternacht teilte Sarah Kuttner ein aktuelles Foto auf Instagram mit ihren knapp 50.000 Abonnenten. Diesmal ging es nicht um den neuen Roman „Kurt“, eine Lesung oder Autogrammstunde, nicht um ihren Hund und auch nicht um Socken mit Silikonanteil oder einen Podcast. Diesmal ging es um einen Abschied. Einen, der besonders Frauen so schwer fällt, dass sie mitunter jahrelang dagegen ankämpfen. Mit allen Mitteln und vor allem gegen sich selbst.
Sarah Kuttner nahm Abschied von ihrer alten Kleidergröße. Illustriert wurde die Trennung von einem Foto ihres Bauches, aufgenommen von oben. Zu sehen ist ein Bauch, der deutlich hervorsteht und unter dem – wie zwei kleine Öhrchen – die Schuhe hervorschauen. Es ist kein schmeichelhaftes Foto. Eher so, als würde man es von sich selbst sofort löschen wollen.
„Heute habe ich mich, nach einem langen, schweren und vor allem erfolglosen Kampf offiziell von meiner alten Kleidergröße verabschiedet. Bitte begrüßt mit mir zusammen meine neue Kleidergröße!“, schreibt die 40-jährige Moderatorin, Autorin und Kolumnistin zu dem Bild, das sie selbst von sich aufgenommen hat. Sie schreibt nicht, welche ihre neue Kleidergröße ist. Und beantwortet Fragen danach mit dem Satz: "Ist doch total egal. Wichtig ist, sie mit Liebe zu begrüßen!"
Die Kommentare sind durchgehend positiv
Nun ist der Kampf um die gewohnte Kleidergröße vielleicht nicht das wichtigste Thema. Nicht in Zeiten von Iran- Krise, Strafzöllen und Brexit. Und doch bewegt das Thema Bauchumfang die Menschen mächtig. Ganze Industrien leben davon, die Idealfigur zu versprechen. Der Tritt auf die Waage ist für viele der unangenehmste Moment des Tages.
Über Namen, Verläufe und Erfolge von Diäten – „Intervallfasten ist ganz super“ – wird vor allem unter Frauen zwar gerne und viel gesprochen. Nicht aber über das Scheitern. In der optimierten Gesellschaft gilt es als Versagen, kulinarischen Versuchungen nicht widerstehen zu können. Umso entlastender Kuttners Worte: „Auf eine schöne Zukunft mit Kuchen zum Frühstück und Schnitzel um 3 Uhr nachts.“
Üblicherweise haben die Posts von Sarah Kuttner zwischen 500 und knapp 2000 Likes. Der aktuelle hatte am Dienstagabend mehr als 5000, die Kommentare der Follower waren durchgehend positiv. Und bieten einen schlaglichtartigen Überblick, wie das Thema bewegt: „Bin kurz erschrocken. Dachte im ersten Moment, es wäre ein privates Foto von mir...“ schreibt die Nutzerin mele_herzlich. Und funkfuzzi kommentiert lakonisch: „Ich find das gut! Man muss auch loslassen können...“