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Der Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), Thomas Bellut.
© dpa

Nach unkritischem Kalbitz-Interview: ZDF-Intendant verteidigt Gespräche mit AfD-Politikern

Nach der Kritik am Sommerinterview mit dem rechtsextremen AfD-Politiker Kalbitz, rechtfertigt sich der Intendant des ZDF. Doch er widersprach sich dabei auch.

ZDF-Intendant Thomas Bellut hat Forderungen zurückgewiesen, mit radikalen Politikern der AfD grundsätzlich keine Interviews mehr zu führen. Rigorose Vorgaben zum Ausschluss konkreter Partei-Funktionäre gebe es bei seinem Sender nicht, sagte er am Freitag in Mainz nach der Sitzung des Fernsehrats.

Für solche Interviews gelte aber, dass sie besonders gut vorbereitet werden müssten.

„Man sollte Gespräche daran messen, wie sie geführt werden“, sagte der Intendant. Das ZDF sei eine Plattform für alle gesellschaftlichen Gruppen.

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Es gelte aber auch der klare Grundsatz, dass beispielsweise rassistische Botschaften „niemals unkommentiert“ über den Bildschirm gehen dürften.

Kritik an Interview mit Rechtsextremisten Kalbitz

Wegen eines Sommerinterviews mit dem brandenburgischen AfD-Fraktionsvorsitzenden Andreas Kalbitz musste sich in den vergangenen Tagen der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) rechtfertigen. Dem Sender war vorgeworfen worden, dem Rechtsextremisten zu leichtfertig eine Bühne geboten zu haben.

Die Journalistin ließ dabei Aussagen des AfD-Politikers unhinterfragt stehen. So etwa Kalbitz' Behauptung, die Parteiarbeit laufe sehr stabil, oder, dass sein Ausschluss aus der Brandenburger AfD an der „Systematik, die der Verfassungsschutz anwendet" habe, liege. (mlk, epd)

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