Rundfunkbeitrag auf 19,20 Euro?: Öffentlich-rechtliche Sender wollen drei Milliarden Euro mehr
Rechnet man diese Summe auf den monatlichen Rundfunkbeitrag um, entspricht dies einem Betrag von rund 1,70 Euro zusätzlich. Der Beitrag würde auf 19,20 Euro ansteigen.
ARD, ZDF und Deutschlandradio wollen ab 2021 zusätzlich drei Milliarden Euro. Wie das Fachmagazin „Medienkorrespondenz“ (MK) am Donnerstag in Bonn berichtete, haben die öffentlich-rechtlichen Sender bei der „Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten“ (KEF) für die Beitragsperiode 2021 bis 2024 zusammen einen entsprechenden ungedeckten Finanzbedarf geltend gemacht.
Von dem Mehrbedarf entfallen laut MK auf die neun ARD-Anstalten insgesamt 1,84 Milliarden Euro, auf das ZDF 1,06 Milliarden und auf das Deutschlandradio 104 Millionen Euro. Insgesamt ergibt der angemeldete Mehrbedarf im Schnitt 750 Millionen Euro pro Jahr.
Rechnet man diese Summe auf den monatlichen Rundfunkbeitrag um, entspricht dies einem Betrag von rund 1,70 Euro zusätzlich. Der monatliche Rundfunkbeitrag würde dann auf 19,20 Euro ansteigen.
Ob das so kommt, entscheiden in den kommenden Monaten mehrere unterschiedliche Gremien. Die KEF, die bereits seit Mai die von den Sendern eingereichten Anmeldungen vor allem auf deren Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit überprüft, hat in der Vergangenheit stets eine geringere Anhebung beschlossen.
Ende 2019 wird das Gremium, dem 16 unabhängige Sachverständige angehören, den Bundesländern und den Anstalten den Entwurf für den 22. KEF-Bericht zur Stellungnahme vorlegen. Das kann möglicherweise noch zu - kleineren - Korrekturen führen. Im Frühjahr 2020 wird die KEF ihren Bericht dann veröffentlichen. Anschließend sind die Ministerpräsidenten und die Landtage am Zug; sie können allerdings nur in Ausnahmefällen die KEF-Empfehlung verändern.
Zuletzt wurde von der Rundfunkpolitik überlegt, die Erhöhung des Rundfunkbeitrags mit der Höhe der Inflationsrate zu koppeln. KNA/Tsp