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Geschärftes Profil: Die „Abendshow“ mit Moderator Ingmar Stadelmann erhält eine weitere Chance.
© RBB/Thomas Ernst

RBB-„Abendshow“ 3.0: Im Vorprogramm der „heute-show“

Neuer Sendetermin, neues Studio, mehr Klarheit: Wie die RBB-„Abendshow“ mit Ingmar Stadelmann endlich durchstarten will.

Mit einem klaren Fokus auf Satire startet eine runderneuerte „Abendshow“ mit Comedian Ingmar Stadelmann als Moderator am 28. August in die neue Saison. Für Robert Skuppin, Chef der RBB-Welle radioeins und beim Rundfunk Berlin-Brandenburg kommissarisch für den Programmbereich Unterhaltung und junge Formate verantwortlich, ist das ein kompletter Neuanfang – der inzwischen dritte.

Anders gesagt: Die 2017 mit großen Erwartungen gestartete Sendung hat die Erwartungen bislang nicht erfüllt. „Als Hybridform aus gesellschaftspolitischem Format mit satirischen Elementen ist die ,Abendshow‘ gescheitert“, gibt Skuppin zu. „Jetzt ist sie als Satireshow ganz klar ausgerichtet.“ Oder wie es Ingmar Stadelmann formuliert: „Damals war die Sendung nicht Fisch, nicht Fleisch. Jetzt ist sie Beyond Meat, also einen Schritt weiter.“

Nun will der RBB bei der „Abendshow“ also klarere Kante zeigen. Weniger Show, mehr Abend, wobei die auf eine halbe Stunde verkürzte Sendung auch künftig nicht im luftleeren Raum, sondern mit klarem Bezug zum realen Leben stattfinden soll – also „dem Wahnsinn in der Stadt“, wie der neue Redaktionsleiter Jan Hendrik Becker sagt. Sein Vorgänger Robert Wilde habe „als Eisbrecher den Weg frei gemacht“, nun kommt „das Sportboot Becker“, wertet Stadelmann den erneuten Wechsel in der Redaktionsleitung. Die Themengeber bleiben hingegen weiter Berlin und Brandenburg.

Zu den Neuheiten, die auf einer Pressekonferenz vorgestellt wurden, gehört ferner der neue Sendeort. Die „Abendshow“ wird künftig live aus dem Studio 14, der neuen Dachlounge des RBB im 14. Stock des Berliner Fernsehzentrums ausgestrahlt. „Eine Dachterrasse in Berlin zu dem Preis, das gibt es nur selten“, freut sich Stadelmann. Auf die Studioband „The Thiams“ muss er allerdings verzichten, ebenso auf einen festen Sidekick. Carsten van Ryssen bleibt der Sendung dennoch erhalten, er steuert nun als eine Art Außenreporter Einspieler bei.

Applaus vom Publikum - nicht aus der Konserve

Applaus muss hingegen nicht eingespielt werden, die Räumlichkeiten lassen 26 Besucher als Studiopublikum zu – bei Einhaltung der nötigen Corona-Sicherheitsstandards. Geändert hat sich auch der Sendetermin. Statt am Donnerstag im Anschluss an die „Tagesschau“ findet die „Abendshow“ nun am Freitag um 22 Uhr statt – quasi als Vorprogramm zur „heute- show“ des ZDF. Wobei Oliver Welke mit seinem Format erst am 11. September aus der Sommerpause zurückkehrt.

Harten Quotendruck durch die Senderleitung gebe es nicht, sagt Robert Skuppin, doch es sei klar, dass mit der Entwicklung niemand zufrieden sei. Mit 5,1 Prozent Marktanteil lag die „Abendshow“ bereits im Startjahr 2017 unter Senderschnitt, seither ist sie kontinuierlich zurückgegangen. Auch die Auswechslung des Moderationspersonals 2019 von Marco Seiffert und Britta Steffenhagen zu Ingmar Stadelmann hat daran nichts geändert: 2019 sank der Gesamtmarktanteil auf vier und 2020 auf 3,7 Prozent, wobei das Format besonders in Brandenburg durchfällt. Während die „Abendshow“ 2020 in Berlin noch auf 5,1 Prozent kommt, liegt sie im Umland bei 2,3 Prozent.

Mit den neuesten Veränderungen soll die „Abendshow“ auch für das jüngere Publikum attraktiver werden, weniger über die lineare TV-Ausspielung, dafür mehr in der Mediathek und in andere Kanälen. Die kurzen „Abendshow Updates“ während der Coronapause, die unter anderem bei Youtube zu finden sind, sollen dabei ausgebaut werden. „Wir hoffen, dass die ,Abendshow‘ digital genauso gut funktioniert wie ,Chez Krömer‘“, gab Robert Skuppin die Richtung vor.

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