zum Hauptinhalt
Gewohnte Siegerin: Caroline Kebekus.
© dpa

Deutscher Comedypreis 2017: Die Merkel der Comedy

Bei der Verleihung des Preises tauchen wieder die altbekannten Namen auf. Emotional wurde nur beim Preis für den kranken Ottfried Fischer.

Carolin Kebekus kennt das. 2016, 2015, 2014, 2013 – Jahr für Jahr hielt sie den Deutschen Comedypreis als „Beste Komikerin“ in der Hand. 2017 ist es nicht anders. In diesem Jahr ist es der komplette Triumph. Sie sei jetzt „nicht nur für eine Frau lustig“, stellt Kebekus in ihrer Dankesrede bei der Preisverleihung in Köln fest. „Sondern auch lustiger als die Typen“. Weil es beim Deutschen Comedypreis 2017 keine getrennten Kategorien für Frauen und Männer mehr gibt, war Kebekus mit vier Männern in der Kategorie „Beste Komikerin/Bester Komiker“ nominiert worden: Luke Mockridge, Sascha Grammel, Olaf Schubert und Torsten Sträter. Am Ende ziehen alle Männer den Kürzeren. Kebekus ist so was wie die Angela Merkel der deutschen Comedy.

Hape Kerkeling tritt erstmals seit drei Jahren wieder auf

Die Siegesserie von Kebekus spiegelt, wofür der Comedypreis in den vergangenen Jahren stand: eher wenig Überraschung. Nominierte, Gewinner, Juroren - oft sind es dieselben Protagonisten, die auf die Bühne steigen. Bei der Preisverleihung am Dienstagabend, die am Freitag (20 Uhr 15) bei RTL ausgestrahlt wird, ist das nur bedingt anders. Wieder gewinnt die „heute show“ des ZDF als „Beste Satire-Show“, als „Beste Comedyserie“ geht im zweiten Jahr in Folge „Der Tatortreiniger“ (NDR) durch das Ziel. Ganz so monoton ist es dann doch nicht. Die weiteren Gewinner: „Sascha Grammel live! Ich find’s lustig“ (Bestes TV-Soloprogramm), „Sketch History“ (Beste Sketch-Show), „Luke! Die Woche und ich“ (Beste Comedy-Show), „jerks.“ (Beste Innovation), Hazel Brugger (Bester Newcomer), „Willkommen bei den Hartmanns“ (Kino-Komödie), Luke Mockridge (Live-Act). Ein seit Jahren Bekannter gewinnt in der Kategorie „Bester Schauspieler“: Olli Dittrich, 60.

Den Ehrenpreis erhält Kabarettist Ottfried Fischer, 63. Er kommt im Rollstuhl auf die Bühne und fordert von den Kollegen „Haltung“ ein. „Macht denen, die euch lieben, deutlich, dass diejenigen, die eine ,Alternative für Deutschland’ anbieten, die falsche Alternative haben. Das ist die Alternative, die endet im Krieg“. Die größte Überraschung des Abends ist der Mann, der die Laudatio hält: Hape Kerkeling, den man lange nicht auf einer Bühne gesehen hat. Drei Jahre, wie er selbst feststellt. „Für diejenigen, die mich nicht kennen, oder die sich nicht erinnern wollen: Mein Name ist Kerkeling. Ich war mal dünn, ziemlich lustig. Vor allem aber weg.“ dpa

Jonas-Erik Schmidt

Zur Startseite