"Talk am Dienstag" ab Herbst in der ARD: Die Dritten werden die Ersten sein
Die ARD führt einen "Talk am Dienstag" ein. Dafür wandern die Talkshows im Dritten ins Erste. Der RBB ist mit neuer Sendung dabei
Kleine Sensation im ARD-Senderverbund: Vier Talkshows der ARD-Landesrundfunkanstalten haben ab Herbst ihre Premiere im Ersten Deutschen Fernsehen. Unter dem Label "Talk am Dienstag" laufen die "NDR Talk Show", der „Kölner Treff", „3nach9" und eine neue Talkshow des RBB aus Berlin dann in der ARD. Zu den bekannten Moderatorinnen und Moderatoren Judith Rakers und Giovanni di Lorenzo ("3 nach 9"), Barbara Schöneberger und Hubertus Meyer-Burckhardt ("NDR Talk Show") kommt das Duo Eva-Maria Lemke und Jessy Wellmer mit einer neuen Talksendung des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) aus der Hauptstadt.
ARD-Programmdirektor Volker Herres sagte, "ich freue mich darauf, unserem Publikum die ebenso bekannten wie erfolgreichen Formate im Ersten präsentieren zu dürfen. Ergänzt um eine Talksendung aus Berlin wollen wir mit „Talk am Dienstag" zu Sendungen einladen, die mit einem hohen journalistischen Anspruch, einer heitereren Grundstimmung und überraschenden Situationen ebenso zur Unterhaltung wie zum Mitdenken einladen."
Schon heute bundesweit erfolgreich
Vor exakt 45 Jahren lief Deutschlands dienstälteste Fernseh-Talkshow über den Bildschirm: „3nach9" aus Bremen von Radio Bremen. Seitdem sind der Tradition der regional verorteten Freitags-Talkshows einige erfolgreich gefolgt: Die „NDR Talk Show" aus Hamburg feiert in diesem Jahr 40-jähriges Jubiläum im NDR Fernsehen, der „Kölner Treff" ist mit 500 Sendungen zur starken Gesprächs-Marke des WDR aus Köln geworden. Bundesweit erreichen sie zusammen am Freitagabend 2,67 Millionen Zuschauer, heißt es in der Mitteilung. Was dort nicht steht: Der Transfer soll auch der schwächelnden Akzeptanz des ersten Programms aufhelfen..
Mit „Talk am Dienstag" setzt das Erste nach eigener Aussage die erfolgreiche Übernahme von Unterhaltungssendungen aus den Dritten fort: „Inas Nacht", „Extra 3" „Ladies Night" und „Carolin Kebekus: Pussy Terror TV " liefen äußerst erfolgreich im Dritten "und begeistern nun auch bundesweit regelmäßig ihr Publikum". Für die betroffenen Dritten stellt sich das Problem, dass sie ihren Freitagabend in seinem Erfolgsteil neu programmieren müssen.
Und das "Riverboat" vom MDR?
Übrigens: Wo bleibt der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR mit seinem "Riverboat"? Auch diese Talkshow ist erfolgreich und wird beispielsweise vom RBB übernommen. Der Osten Deutschlands bleibt, was das öffentlich-rechtliche ARD-Fernsehen angeht, unterrepräsentiert.