RBB-Intendanz: Dagmar Reim geht, wer sichtet die Nachfolge-Kandidaten?
Noch steht kein Kandidat für die Nachfolge von RBB-Intendantin Dagmar Reim fest. Manche Irritation bei der Suche sollten aber vorher geklärt werden.
Die Intendantin vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) geht, nun richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage, wie und wann ein Nachfolger, respektive eine Nachfolgerin von Dagmar Reim gewählt wird. Viel Gesprächsbedarf am Donnerstagnachmittag für die erste RBB-Rundfunkratssitzung nach der überraschenden Ankündigung der Intendantin aus der vergangenen Woche, ihr Amt Mitte 2016 vorzeitig abzugeben.
Die Rundfunkrat-Mitglieder dürften gespannt sein, zu erfahren, warum Reim geht. Viel mehr als nach Reims Bekanntgabe in der vergangenen Woche sei aber nicht zu erwarten, so ist zu hören. „Dazu veranlassen mich ausschließlich private Gründe“, erklärte die 64-Jährige.
Bleibt die Frage nach Reims Nachfolge. Einen gesetzten Kandidaten für die Wahl im Frühjahr 2016 gibt es nicht. Gemäß dem im RBB-Staatsvertrag festgelegten Prozedere ist die Intendantenstelle öffentlich auszuschreiben. Eine der Aufgaben des 30-köpfigen Rundfunkrats aus Repräsentanten von Politik und Gesellschaft ist die Wahl des Intendanten.
Am Ende ist eine Zweidrittelmehrheit nötig
Bei den vergangenen Intendantenwahlen 2008 und 2013 - Dagmar Reim wurde dabei jeweils in ihrem Amt bestätigt wurde - hatte es im Vorfeld Irritationen hinsichtlich einer vom Rundfunkrat eingesetzten Findungskommission gegeben. Diesem siebenköpfigen Gremium – zusammengesetzt unter anderem aus den Vorsitzenden von Rundfunkrat und Verwaltungsrat und der jeweiligen Ausschüsse – oblag es, die Bewerber auf ihre Eignung zu sichten, einzuladen sowie dem Rundfunkrat Bericht zu erstatten. Am Ende ist für die ausgewählten Kandidaten im Rundfunkrat eine Zweidrittelmehrheit nötig, um zum Intendanten gewählt zu werden.
Bei der Intendanten-Wahl 2008 bewarben sich neben Reim zwei weitere Personen, von denen eine später auf ihre Kandidatur verzichtete. Die zweite wurde von der Findungskommission als nicht qualifiziert für die Führungsposition eingestuft. Möglicherweise, so ist zu hören, sollen diese Vor-Auswahlen auf Vorschlag der Vorsitzenden des Rundfunkrates, Friederike von Kirchbach, nun noch transparenter gestaltet werden. Eine Findungskommission ist im RBB-Staatsvertrag jedenfalls nicht vorgesehen.