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Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, spricht bei der ökumenischen Andacht zum Beginn der Passionszeit.
© Marcel Kusch/dpa

„Das tut mir von Herzen leid“: Kardinal Woelki gibt Fehler zu

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki räumt Fehler bei der Aufarbeitung von Missbrauchsvergehen und in der Kommunikation der vergangenen Wochen ein.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat Fehler bei der Aufarbeitung von Missbrauchsvergehen und in der Krisenkommunikation der vergangenen Wochen eingeräumt. „Da habe ich auch Schuld auf mich geladen“, gestand der Erzbischof in einer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft ein. „Das tut mir von Herzen leid.“ Gleichzeitig versicherte er: „Es ging und es geht mir um konsequente Aufarbeitung.“

Woelki hatte ein Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Priester in Auftrag gegeben. Das Gutachten ist seit längerem fertig, doch Woelki hält es bisher unter Verschluss. Er führt dafür rechtliche Bedenken an. Stattdessen hat er ein neues Gutachten bestellt, das am 18. März veröffentlicht werden soll. Sein Vorgehen hat eine schwere Vertrauenskrise im größten deutschen Bistum ausgelöst.

Das noch unveröffentlichte neue Missbrauchsgutachten für das Erzbistum Köln führt Hunderte Opfer und Beschuldigte auf. Es seien mehr als 300 Verdachtsmeldungen, über 300 Opfer und mehr als 200 Beschuldigte, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.

Der Untersuchungszeitraum reicht zurück bis 1975 und umfasst die Amtszeiten der Kardinäle Joseph Höffner (Erzbischof von 1969 bis 1887), Joachim Meisner (1989 bis 2014) und Woelki (seit 2014).

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Woelki, der zeitweilig wochenlang wie abgetaucht schien, äußert sich in dem Video und einem gleichlautenden Fastenhirtenbrief ausführlich und in deutlichen Worten zu der entstandenen Krise. Das Erzbistum sei von Rissen durchzogen, stellt er fest. „Dabei weiß ich, dass viele Menschen in unserem Erzbistum und darüber hinaus mich persönlich dafür verantwortlich machen.“

Woelki sichert weiterhin konsequente Aufklärung zu

In den vergangenen Wochen und Monaten hätten ihm Gläubige ihre Irritation deutlich gemacht. „Sie tun sich schwer, nachzuvollziehen, warum es eine zweite unabhängige Untersuchung braucht, um die systematischen Zusammenhänge jahrzehntelangen Missbrauchs in unserem Erzbistum aufzudecken und im Detail aufzuzeigen.“

Er sei jedoch überzeugt, dass dies erforderlich sei, weil er „eine bestimmte qualitative und quantitative Faktenlage“ benötige. Die Kanzlei, die das erste Gutachten erstellt hat, weist alle Vorwürfe zurück.

Woelki versichert in seiner Botschaft: „Es war und ist meine Absicht, eine transparente, konsequente Aufklärung der Missbrauchsvergehen und ihrer systemischen Umstände in unserem Erzbistum zu erreichen - selbstverständlich auch im Blick auf meine eigene Person.“ (dpa)

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