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Gründer Dirk Müller-Remus ist zufrieden mit der Entwicklung von Auticon. Das Start-up bietet vor allem Dienstleistungen im Bereich der IT-Qualitätssicherung an. Asperger-Autisten können meist nicht anders, als Fehler zu sehen und zu benennen. Insbesondere beim Testen von Software ist das eine herausragende Begabung.
© (c) JORONI Film/Michael Kappler

"Made in Berlin": Auticon vermittelt Menschen mit besonderen Fähigkeiten

Auticon ist das erste Unternehmen, das ausschließlich Menschen mit Autismus als IT-Berater an Unternehmen vermittelt. Gründer Dirk Müller-Remus versteht sich dabei als Unternehmer mit sozialem Anspruch, der auch auf Profitabilität achtet.

Dirk Müller-Remus hat mit Auticon das erste Unternehmen in Deutschland gegründet, das Autisten mit Asperger-Syndrom als IT-Consultants vermittelt. Menschen im Autismus-Spektrum haben kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Dies wurde Dirk Müller-Remus vor Augen geführt, als er mit seiner Frau eine Selbsthilfegruppe besuchte – denn auch bei seinem Sohn wurde das Asperger-Syndrom diagnostiziert. Motiviert durch das eigene Familienschicksal und den festen Glauben an das ungeheure Potenzial von Autisten, gab er seinen Beruf auf und gründete im November 2011 Auticon.

In den Büroräumen ist es weiß und ruhig, damit die Berater nicht zu vielen ablenkenden Sinnesreizen ausgesetzt sind. Außerdem gehören eine Reihe von Jobtrainern zum Team. Sie sorgen dafür, dass die Kommunikation mit den Auftraggebern reibungslos läuft.

Die Autisten sollen jedoch bewusst in fremde Projektgruppen integriert werden, denn bei Auticon wird Inklusion groß geschrieben: „Und deswegen verfolgen wir den Ansatz, dass wir unsere Leute hier in den Büroräumen nicht verstecken, sondern dass wir sie zum Kunden schicken, damit sie in die Teams beim Kunden integriert werden und dort in der Projektarbeit ihren Anteil leisten. Unsere Erfahrung ist, dass das Gesamtergebnis von den Projektgruppen dadurch erheblich besser wird.“

Müller-Remus versteht sich als Social Entrepreneur, als Unternehmer mit sozialem und wirtschaftlichen Anspruch. Das bedeutet, er verliert trotz der besonderen Arbeitsbedingungen auch die Profitabilität des Unternehmens nicht aus den Augen.

Wir sprechen mit Müller-Remus über seinen innovativen wie sozialen Geschäftsansatz, reden mit dem  autistischen Consultant Marko Riegel über die Veränderungen in seinem Leben und besuchen das Ehepaar Müller-Remus zu Hause.

In der Fernsehreportage "Made in Berlin – Gute Ideen und andere Katastrophen" besucht rbb-Moderator Chris Guse junge kreative Unternehmen in der Hauptstadt. Der Tagesspiegel begleitet die TV-Sendung (Mittwoch 22.45 Uhr) online - und erlaubt einen Blick hinter die Kulissen.

Die Themenseite des rbb zu "Made in Berlin" finden Sie hier.

Kathrin Heuser

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