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Fleischer Jörg Staroske ist seit 1986 Meister. Vor ihm war sein Vater Chef in dem Berliner Geschäft.
© imago/Sven Lambert

Berliner Imbisse im Test: Bei Staroske geht es deftig zu

Eisbein, Kotelett, Leberwurst: In der Fleischerei von Jörg Staroske in der Potsdamer Straße kommt immer irgendetwas Fleischiges auf den Teller.

Freitag steht Fisch auf der Tageskarte, ist halt Tradition, und die wird in diesem Laden großgeschrieben. Ansonsten kann man sicher sein, dass irgendetwas Fleischiges auf den Teller kommt und die Gemüsebeilage nicht so im Fokus steht. Auch freitags, wenn man denn will, ein Eisbein zum Beispiel, in den Kategorien klein, mittel und groß. Denn dies hier ist die Fleischerei Staroske in der Potsdamer Straße in Tiergarten, und der Mittagstisch ist das Rückgrat des Unternehmens.

Die Zahl der Fleischerfachbetriebe nimmt in Berlin stetig ab, aber Jörg Staroske, um die Ecke in der Lützowstraße groß geworden, ist seit 1986 Meister. Und vor ihm war sein Vater Chef. Der Laden hält sich und ist mittags immer voll, die sechs Stehtische dicht umlagert. An denen stehen viele Männer, einige in Blau- oder Graumann, der Zollstock lugt aus der Tasche, auch ein paar Touristen kommen rein und die Oma aus dem Kiez. An Konkurrenz herrscht vor der Tür kein Mangel, ob Döner oder Thai, Vietnamese oder bürgerlich in der Joseph-Roth-Diele schräg gegenüber, Staroske findet trotzdem sein Publikum. Irgendetwas muss er also richtig machen.

Das Angebot ist deftig, die Preise sind es nicht

„Gute Vorsätze zum Neuen Jahr? Hab’ ich nicht, wird sowieso nur ’ne Enttäuschung!“ Der Charme der Bedienung ist berlinisch rustikal. Und wer zu lange zögert, wird beraten: „Vielleicht ’ne schöne Erbsensuppe? Oder ne Boulette?“ Denn der nächste Kunde wartet schon.

Das Angebot ist deftig, die Preise sind es nicht. Besagte Erbsensuppe kostet drei Euro, 80 Cent mehr, wenn eine Wurst darin schwimmt. Oder das Eisbein ab 6,20, Kotelett nach Gewicht, Blut- oder Leberwurst für 5 Euro mit Kartoffeln und Sauerkraut, „ein Renner“, wie die Bedienung sagt, genauso wie die diversen Hackfleischgerichte, die meistens mittwochs auf der Tageskarte stehen, etwa Königsberger Klopse mit Beilage für sechs Euro.

Mag sein, dass manche das billiger anbieten. Doch hier werden die Bohnen für die Suppe noch eingeweicht und Knochen für die Sauce gekocht. Staroske macht 90 Prozent der Fleischwaren im Laden selbst. So wie seine Merguez, die gibt es leider nicht im Imbiss, schade, die ist eine Sensation. Nur geschlachtet hat er noch nie. Zum Glück, „einem Wesen das Leben nehmen, das fiele mir nicht leicht“.

Adresse: Potsdamer Straße 116, Berlin- Tiergarten, Telefon: 261 20 06

Im Netz: spanferkel.de

Geöffnet: Montag bis Freitag 6–18.30 Uhr, Samstag 7–14 Uhr

Interessanter Nachbar:  Harb, Waren aus dem Orient, Potsdamer Straße 93

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