Masernwelle: Weniger Masernerkrankungen in Berlin
In Berlin stecken sich jede Woche noch bis zu 30 Menschen mit Masern an. Dennoch: die Zahl der Masernfälle sinkt langsam.
Immer noch stecken sich in Berlin jede Woche bis zu 30 Menschen mit Masern an. Vergangene Woche wurden 27 Infektionen gemeldet, seit Ausbruch der Masernwelle im November sind nun 1200 Männer, Frauen und Kinder infiziert worden. 25 Prozent der Infizierten mussten zunächst in einem Krankenhaus behandelt werden. „Der Rückgang an Neuinfektionen ist erfreulich, die Masernwelle aber ist noch nicht vorbei“, sagte Silvia Kostner vom zuständigen Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso).
In Berlin begann die Masernwelle in einer Flüchtlingsunterkunft. Insbesondere Roma-Familien aus Bosnien, Mazedonien und Kosovo waren 2014 nach Berlin gekommen. In Berlin konnten sich die Viren aber vor allem deshalb verbreiten, weil junge Erwachsene, die oft besonders viel in der Stadt unterwegs sind, nicht geimpft waren und sind. Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) plädiert für eine Impfpflicht, in der Bundespolitik wird dies aber mehrheitlich abgelehnt.
Die Masernwelle in Berlin galt als die bundesweit größte der letzten Jahre. Nun hat die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage von Harald Weinberg (Linke) bestätigt, dass der Ausbruch der Masern unter Asylsuchenden vom Balkan begann. Handlungsanleitungen – etwa bessere Versorgung von Flüchtlingen oder konkrete Impfangebote – ließen sich daraus aber nicht ableiten.
Infektionen als nationales Problem begreifen
Weinberg, der Gesundheitsexperte der Linken-Bundestagsfraktion, sagte dem Tagesspiegel dazu: „Eine skurrile Antwort. Die Bundesregierung gesteht ein, dass eine schlechte Impfquote mehr Erkrankungsfälle bedeutet. Sie gesteht auch ein, dass es extrem viele Krankheitsfälle unter Asylsuchenden gibt. Sie gesteht aber nicht ein, dass mit der schlechten gesundheitlichen Versorgung der Asylsuchenden auch die einheimische Bevölkerung unnötig gefährdet wird.“
Senator Czaja hatte eine Impfstelle beim Lageso angekündigt, denn dort melden sich die Asylbewerber bei ihrer Ankunft in Berlin. Folglich ließe sich dort am besten gegen Masern impfen. Auf diese Idee hätte man früher kommen sollen, heißt es aus dem Büro von Weinberg. Sie entlaste zudem die Bundesregierung nicht davon, Infektionen als nationales Problem zu begreifen.
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