Polizei durchsucht Lokale in Neukölln: Waffen und Drogen gefunden – Haftantrag gestellt
Bei einer Razzia in Neukölln wurden mehrere Kilo Drogen beschlagnahmt. Gegen einen 27-Jährigen wurde Haftantrag gestellt, er soll in eine Schießerei verwickelt gewesen sein.
In Neukölln haben Polizei und Bezirksamt in der Nacht zum Freitag erneut Gewerbekontrollen durchgeführt. In einem Café am Maybachufer sollen unter anderem zwei Kilo Marihuana, zehn Verkaufseinheiten Kokain sowie ein Butterfly-Messer sichergestellt worden sein. Das Messer und das Kokain sollen einem 24 Jahre alten Gast gehört haben, der zwischenzeitlich in Gewahrsam genommen wurde und mittlerweile wieder frei gelassen wurde.
Wie jetzt der Sprecher des Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD), Christian Berg, bestätigte, wurden außerdem fünf Patronen einer Kleinkaliberwaffe gefunden, die im Zusammenhang mit der Schießerei in der Schinkestraße Mitte Mai stehen sollen. Dabei wurden am Abend des 18. Mai in der Neuköllner Schinkestraße mehrere Schüsse auf einen 32 Jahre alter Mann abgefeuert. Einer der Schüsse verletzte den Mann an der Hüfte.
Die Patronen wurden zusammen mit einem vierstelligen Geldbetrag, dem Cannabis und einer größeren Menge Goldschmuck in einem Geldschrank gefunden, der im Hinterzimmer des Cafés stand. Zwei Männer im Alter von 25 und 27 Jahren, die sich in dem Zimmer aufhielten, wurden festgenommen. Gegen den 27-Jährigen wurde am Freitagmittag ein Haftantrag gestellt.
Zahlreiche Verstöße
Insgesamt wurden in der Nacht sieben Lokale im Zeitraum von 18 Uhr bis zwei Uhr morgens kontrolliert, rund 60 Polizisten waren bei der Aktion beteiligt, wie die Berliner Polizei mitteilte. Die Lokale sollen in der Harzer Straße, der Karl-Marx-Straße, in der Tellstraße und am Maybachufer liegen. Die Verbundkontrolle wurde vom Bezirksamt Neukölln beantragt, beteiligt waren neben der Berliner Polizei unter anderem auch das Ordnungsamt Neukölln und das Finanzamt Wedding.
Dabei wurden neben den Drogen und Waffen auch knapp 20 Verstöße gegen das Nichtraucherschutzgesetz oder das Gaststättengesetz festgestellt. Außerdem drei Spielautomaten versiegelt, weil ihr Betrieb nicht im Rahmen der Spielverordnung war. Begleitet wurde die Aktion von Verkehrskontrollen in der Gegend.
Verstärkte Kontrollen gegen organisierte Kriminalität
Seit etwa einem halben Jahr kontrolliert der Bezirk vermehrt Gewerbeflächen wie Lokale, Cafés, Spielstätten und Shisha-Bars gemeinsam mit Polizei, Gewerbeaufsicht und Finanzamt. Die Kontrollen sind Teil des Fünf-Punkte-Plans des Innensenators Andreas Geisel (SPD) gegen die organisierte Kriminalität in Berlin. Bei einer großangelegten Razzia Anfang Mai waren 180 Polizisten im Einsatz, siebzehn Lokalitäten wurden überprüft.