Nach Fund in Brandenburg: Senatsverwaltung ruft Berliner wegen Schweinepest zur Vorsicht auf
Die Schweinepest hat Deutschland erreicht. Auch Berliner sollten Regeln beachten: im Umgang mit Fleisch, bei Begegnungen mit Wildschweinen oder bei Ausflügen.
Nachdem in Brandenburg der deutschlandweit erste Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bekannt geworden ist, hat die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz die Berliner zu vorsichtigem Umgang mit Schweinefleisch aufgefordert. Um das Einschleppen des Erregers in Berliner Wildschwein- und Hausschweinbestände möglichst zu vermeiden, sollten Lebensmittelreste auf keinen Fall in der freien Natur gelassen, sondern über geschlossene Abfallbehälter entsorgt werden.
Berliner sollten außerdem keine Wildschweine füttern und keine tierischen Erzeugnisse aus Ländern wie Belgien, Bulgarien, Rumänien, Polen oder Tschechien mitbringen, in denen die Afrikanische Schweinepest verbreitet ist.
Nicht durchgegarte Fleischerzeugnisse wie Rohschinken oder Salami seien eine der Hauptinfektionsquellen. Aber auch Fahrzeuge, Personen und Hunde könnten das Virus unerkannt verbreiten, wenn es ihnen anhafte, so die Senatsverwaltung.
Hundebesitzer werden aufgefordert, Spaziergänge in den betroffenen Gebieten in Brandenburg zu vermeiden und dafür zu sorgen, dass ihr Hund kein Wild hetzt.
Schweinepest meist tödlich, aber für Menschen gefahrlos
Wer ein totes Wildschwein entdeckt, sollte das zuständige Forstamt oder das Veterinäramt des Bezirks informieren. Die Afrikanische Schweinepest sei eine hoch ansteckende und für Schweine zumeist tödlich verlaufende Viruserkrankung, warnte die Senatsverwaltung. Das Virus sei aber keine Bedrohung für den Menschen. Derzeit werden in Berlin den Angaben zufolge regelmäßig Proben von tot gefundenen Wildschweinen entnommen und auf das Virus untersucht.
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Die Tierseuche wurde bei einem toten Wildschwein in Brandenburg gesichert nachgewiesen, wie Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Der Kadaver des Wildschweins war wenige Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt im Landkreis Spree-Neiße gefunden worden.
Vorbereitungen für den Ernstfall schon seit 2019
Um den Fundort wurde in einem Radius von 15 Kilometern eine Sperrzone eingerichtet, zudem ein Jagdverbot verhängt und die Maisernte untersagt. Brandenburgs Landkreise hatten sich schon seit dem vergangenen Jahr auf diesen Fall vorbereitet, weil sich in Polen Fälle gehäuft hatten und wiederholt in Grenznähe aufgetreten waren.
Auch in Berlin gab es Abstimmungen zwischen den Veterinärämtern. Der östliche Bezirk Marzshn-Hellersdorf hatte Ende November vorsorglich neun Kilometer Wildzaun beschafft, um im Notfall einen Sperrkreis errichten zu können. (Tsp, dpa)