zum Hauptinhalt
Gegen Lernen in Bruchbuden. Die Berliner Schülerdemo im Sommer dieses Jahres.
© Tsp

Adventskalender der maroden Schulen, Tür 18: Schüler haben keinen Bock auf Bruchbuden

Ein Ärgernis nach dem anderen aus maroden Schulen kann man nachlesen im Adventskalender des Bezirksausschusses Steglitz-Zehlendorf. Heute: Tür 18, Schüler demonstrieren für ihr Recht.

Advent, Advent . . . ein Ärgernis nach dem anderen aus Berlins maroden Schulen kann man derzeit Tag für Tag nachlesen im Adventskalender des Bezirkselternausschusses Steglitz-Zehlendorf. Bis Heiligabend öffnen die Eltern in ihrem Blog "Einstürzende Schulbauten" Türchen mit haarsträubenden Beispielen kaputter Schulen.

Im Juni diesen Jahres demonstrierten mehr als 1.000 Schülerinnen und Schüler aus sämtlichen Bezirken Berlins gegen die Zustände an ihren Schulen. Angesichts der Größe sei die Demo einmalig gewesen, sagt Ulrike Kipf, Vorstandsmitglied des Bezirkselternausschusses (BEA) in Steglitz-Zehlendorf. Das habe gezeigt, dass auch die Schüler sich für ihre Belange einsetzen und die miserable Situation an den Schulen nicht länger hinnehmen wollen. „Es ist nicht leicht so viele Schüler auf einmal zu mobilisieren“, so Kipf.

Organisiert wurde die Demonstration von den Schülern selber. Eine Arbeitsgruppe erarbeitete parallel zur Schulzeit das Konzept. „Das war nicht ohne“, sagt Juri Strauß, einer der Organisatoren der Demonstration, selbst Schüler und Mitglied des Bezirksschulbeirats Steglitz-Zehlendorf. Viele Lehrer hätten im Vorfeld damit gedroht, fehlenden Schülern am Tag der Demonstration Fehlstunden anzuschreiben. Hintergrund der Strenge ist, dass Lehrer während der Schulzeit die Aufsichtspflicht für ihre Schützlinge tragen, erklärt Kipf.

Es gibt Bedarf für eine weitere Demo

Bis heute warten die Schüler auf eine Reaktion aus der Politik. Strauß und seine Mitstreiter fordern, den Sanierungsstau an den Berliner Schulen endlich zu beheben. „Unsere Zukunft darf nicht durch undichte Decken, Schafstoffe und einsturzgefährdete Gebäude bestimmt werden“, so Strauß.

Ob es im kommenden Jahr erneut eine Demonstration geben wird, weiß der Schüler aus Steglitz-Zehlendorf noch nicht. Bedarf gebe es definitiv, wenn sich nichts ändere.

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Lesen Sie alle Folgen des Adventskalenders hier:
1. Dezember: Knöterich in Alt-Lankwitz

2. Dezember: In Kaulsdorf müssen Kinder zwei Jahre mit dem Bus pendeln

3. Dezember: Volleyball zwischen Schimmelwänden - das Lilienthal-Gymnasium in Lichterfelde

4. Dezember: Andreas-Gymnasium: Die Quelle im Keller

5. Dezember: Auch in Dahlem sprudelt eine Quelle

6. Dezember: Gute Nachrichten aus dem Paulsen-Gymnasium

7. Dezember: Schule an der Victoriastadt: Zum Essen in die Aula

8. Dezember: Pipi in der Pause? Nicht in der Anna-Lindh-Schule

9.Dezemeber: "Warum nur ein Geldsegen für die Hochschulen?"

10.Dezember: Ludwig-Bechstein-Grundschule: Die Wildnis von Lankwitz

11.Dezember: Dachschaden am Beethoven-Gymnasium

12. Dezember: Den Eltern der Joan-Miro-Grundschule stinkt's

13. Dezember: Hoffnung auf einen neuen Schulhof in Steglitz

14.Dezember: Diese Berliner Schule hat einen Dachschaden

15.Dezember: Zum Essen in den Hort

16. Dezember: Unser Hof, unser Schrottplatz

17. Dezember: Kaputt gespart

Es können sich noch weitere marode Schulen am Kalender beteiligen. Kontakt: vorstand@bea-sz.de

Den kompletten Adventskalender finden Sie auf dem Blog des Bezirkselternausschusses Steglitz-Zehlendorf.

Florian Brand

Zur Startseite