Adventskalender: Marode Schulen in Berlin: Schule an der Victoriastadt: Zum Essen in die Aula
"Einstürzende Schulbauten" heißt ein Adventskalender, in dem Eltern täglich eine Schule anprangern. Heute: zu wenig Platz in Rummelsburg.
Advent, Advent . . . ein Ärgernis nach dem anderen aus Berlins maroden Schulen kann man derzeit Tag für Tag nachlesen im Adventskalender des Bezirkselternausschusses Steglitz-Zehlendorf. Bis Heiligabend öffnen die Eltern in ihrem Blog "Einstürzende Schulbauten" Türchen mit haarsträubenden Beispielen kaputter Schulen.
Der Tagesspiegel unterstützt ihre Aktion. Wir veröffentlichen gleichfalls täglich online und in der gedruckten Ausgabe, was der Kalender so alles anprangert. Heute das siebte Türchen:
Zu wenig Platz in der Grundschule an der Victoriastadt
Die Grundschule an der Victoriastadt in Rummelsburg platzt aus allen Nähten. Früher wurden hier zwei Klassen mit Erstklässlern eingeschult, inzwischen sind es fünf oder sechs Züge. Der starke Schülerzuwachs führt zu mehreren Problemen: Die Klassen werden größer, der Schulhof zu klein, die Turnhalle ist dauerbelegt. Vor allem aber gibt es Engpässe beim Mittagessen, schreiben die Elternvertreter. In der Kellerkantine, ohnehin nicht der gemütlichste Ort der Schule, finden höchstens 80 Kinder Platz. Wenn alle Schüler mittagessen sollen, müssten sie sich ab 11 Uhr im Viertelstundentakt abwechseln. Dagegen protestierten die Eltern. Das Schulamt schlug vor, die Aula zur Kantine umzubauen. Die Eltern stimmten dagegen. "Immer wieder werden wir gefragt, warum wir uns denn nur so aufregen? Die Lösung Aula-Umbau ist aus unserer Sicht kurzsichtig und Flickschusterei. Alle anderen Platzprobleme (Turnhalle, Schulhof, Doppelbelegung der Räume) können damit doch nicht gelöst werden", sagen die Eltern. Die Schule brauche eine Aula als einen Raum, der für unterschiedlichste Aktivitäten, wie etwa Aufführungen, genutzt werden kann.
Die Eltern erarbeiteten mit Architekten eine Alternative, schlugen einen Neubau vor, der auch außerhalb der Schule genutzt werden kann, und boten an, Spenden zu sammeln. Doch das Schulamt lehnte ab. Die Eltern bleiben kämpferisch: "Für unseren Schulstandort fordern wir eine Schulhoferweiterung wie auch einen Neubau, der eine Mensa beinhaltet, eine Turnhalle und Klassenräume. Für Rummelsburg fordern wir den längst überfälligen Neubau einer Grundschule."
Es können sich noch weitere marode Schulen am Kalender beteiligen. Kontakt: vorstand@bea-sz.de
Lesen Sie alle Folgen des Adventskalenders hier:
1. Dezember: Knöterich in Alt-Lankwitz
2. Dezember: In Kaulsdorf müssen Kinder zwei Jahre mit dem Bus pendeln
3. Dezember: Volleyball zwischen Schimmelwänden - das Lilienthal-Gymnasium in Lichterfelde.
4. Dezember: Andreas-Gymnasium: Die Quelle im Keller
5. Dezember: Auch in Dahlem sprudelt eine Quelle
6. Dezember: Gute Nachrichten aus dem Paulsen-Gymnasium
Den kompletten Adventskalender finden Sie auf dem Blog des Bezirkselternausschusses Steglitz-Zehlendorf.