Stop and Go bei der BVG: Schon wieder Panne beim E-Bus der BVG
Weitere Panne beim E-Bus: Doch die Verkehrsbetriebe testen weiter: Diesmal wird ein Hybridbus eingesetzt - von Alex zum Flughafen Tegel
Die BVG testet – und nicht immer läuft es gut. Einer der vier auf der Linie 204 zwischen den Bahnhöfen Südkreuz und Zoo eingesetzten Elektrobusse hat schon wieder schlapp gemacht. „Er hat sich einfach nicht mehr bewegt“, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz am Dienstag. Der Bus sei deshalb am Montagabend abgeschleppt worden. Nun müssen die Hersteller den Fehler finden. Auch ein zweites Fahrzeug war am Dienstag ausgefallen; es soll aber am heutigen Mittwoch wieder fahren. Hier habe sich nur ein Stecker gelockert, sagte Reetz. Unverdrossen testet die BVG aber einen weiteren Bustyp: Einen Hybrid-Gelenkbus mit einem kombinierten Diesel- und Elektromotor.
Mit den Elektrobussen auf der Linie 204 hat die BVG bisher kein Glück gehabt. Ende August hatte der Testbetrieb begonnen, vom Bundesverkehrsministerium mit rund 4,1 Millionen Euro gefördert. Doch schon nach wenigen Tagen mussten alle vier Busse stillgelegt werden. Bis zum vergangenen Donnerstag fuhren deshalb herkömmliche Dieselbusse auf der Schaufenster-Strecke für den Elektroantrieb.
Keine Probleme beim Laden der Batterien
Durch Effekte, die erst im Dauerbetrieb nach erfolgreichen Testfahrten aufgetreten seien, habe es in zwei Bussen Kurzschlüsse im so genannten Hochvoltsystem gegeben. Dadurch seien Schäden an den elektronischen Komponenten entstanden, die ausgetauscht werden mussten, erklärte die BVG damals. Die beiden anderen Bussen ohne Schäden blieben stehen, bis die Ursache des Defekts gefunden war.
Die BVG war dann zuversichtlich, dass die Fahrzeuge nun anstandslos laufen würden. Bis am Montagabend der Bus am Südkreuz nicht mehr weiter wollte. Dieses Mal bleiben aber die anderen pannenfreien Fahrzeuge im Linienverkehr. Sollte sich herausstellen, dass der Fehler auch die noch fahrbereiten Busse betreffen könnte, müssten allerdings auch diese wieder abgestellt werden. Mit solchen Pannen müsse man bei einem Forschungsprojekt rechnen, sagte Reetz.
Keine Probleme gibt es bisher beim Laden der Batterien, das berührungslos nach dem System einer elektrischen Zahnbürste erfolgt. Dieses „Primove“ genannte System hat der Bahnhersteller Bombardier entwickelt. Die Busse fertigte Solaris; das elektrische Antriebssystem stammt von Vossloh Kiepe.
E-Antrieb nur beim Anfahren
Elektrisch fährt auch ein Gelenkbus von Volvo, den die BVG am Dienstag vorgestellt hat. Allerdings nutzt der Bus den E-Antrieb nur beim Anfahren. Er fährt dadurch besonders leise und ruckfrei an. Erst wenn er etwa 20 km/h erreicht hat, schaltet sich der Dieselmotor dazu. Beim Bremsen laden sich die Batterien wieder auf. Der Vorteil: Der Bus verbraucht weniger Diesel und der Krach beim Anfahren verringert sich. Allerdings sind die Fahrzeuge – wie die reinen E-Busse – noch erheblich teurer als ein Dieselbus.
Testen will die BVG den Hybrid-Bus voraussichtlich auf der Flughafenlinie TXL (Tegel–Alexanderplatz).