Elektromobilität in Berlin: BVG will E-Busse wieder rollen lassen
Neustart bei der BVG: Die Elektrobusse sollen wieder durch Berlin rollen. Zuvor musste der Probebetrieb wegen eines Defekts eingestellt werden.
Die BVG versucht’s erneut: Am Donnerstag will sie wieder ihre Elektrobusse auf der Linie 204 zwischen den Bahnhöfen Südkreuz und Zoo einsetzen. Der Probebetrieb, der Ende August mit großem Pomp begonnen hatte, musste, wie berichtet, bereits Anfang Oktober abgebrochen werden, weil es in zwei Bussen Kurzschlüsse im Hochvoltsystem, zu dem der Antrieb, die Batterie und das Ladesystem gehören, gegeben hatte. Seither suchten Techniker der BVG und des Herstellers nach den Ursachen.
Nach Umbauten und Anpassungen sei man nun überzeugt, dass die E-Busse zuverlässig eingesetzt werden können, teilte die BVG am Dienstag mit. Am heutigen Mittwochvormittag ist noch ein Testlauf – ohne Fahrgäste – geplant. Ist er erfolgreich, werde der Linienbetrieb am Donnerstag wie geplant aufgenommen.
Durch den Kurzschluss seien elektronische Komponenten beschädigt worden, die ausgetauscht werden mussten. In ausführlichen Tests sei die Systemstabilität „zunächst“ nachgewiesen worden, teilte die BVG mit. Die Störungen seien nicht absehbar gewesen, da der Test ein Forschungsprojekt sei. Es wird vom Bundesverkehrsministerium mit 4,1 Millionen Euro gefördert. In anderen Städten hatten ähnliche Systeme problemlos funktioniert.
Der Strom wird berührungslos übertragen
Das Besondere daran ist das Laden der Batterien. Es findet berührungslos an den Endhaltestellen statt. Die Ladestation befindet sich unter der Fahrbahn, der Strom wird – wie bei einer elektrischen Zahnbürste – berührungslos übertragen. Das Primove genannte System hat der Bahnhersteller Bombardier entwickelt. Es kann auch bei Straßenbahnen verwendet werden.
Auf dem Markt gibt es auch Anbieter, die die Batterien über Stromabnehmer auf dem Dach der Busse laden. Dabei können Oberleitungen von Straßenbahn-Netzen genutzt werden. Das berührungslose Laden habe den Vorteil, dass es später auch bei Personen- und Lastwagen verwendet werden könne, argumentiert Bombardier.