zum Hauptinhalt
Tourimagnet: das Brandenburger Tor.
© Christoph Soeder/dpa

Neues Tourismuskonzept in Berlin: Pop zieht Bilanz

Wirtschaftssenatorin Ramona Pop versucht den Tourismus stadtverträglicher zu gestalten. Das neue Tourismuskonzept kommt nur langsam voran.

„Heute machen wir alle ganz langsam“, sagt Ramona Pop als sie am Mittwochmittag erschöpft das in der Torstraße betritt. Die wartenden Journalisten nippen da schon an ihren kühlen Wassergläsern. Gekommen ist die Wirtschaftssenatorin, um über das neue Berliner Tourismuskonzepts zu sprechen: Nachhaltiger und stadtverträglicher soll der Tourismus in Berlin werden.

Das hatte sich der Senat im vergangenen Jahr vorgenommen und kurzerhand in Zusammenarbeit mit der Fremdenverkehrsagentur „VisitBerlin“ das „Tourismuskonzept 2018+“ erarbeitet, das unter anderem vorsieht, die Randbezirke touristisch stärker zu erschließen. Am Mittwoch nun hat die Grünen-Politikerin gemeinsam mit „VisitBerlin“-Geschäftsführer Burkhard Kieker eine erste Bilanz gezogen.

Bessere Lebensqualität für Anwohner

Es wehe „ein anderer Spirit, ein anderer Geist“ in Sachen Tourismus, sagt die Wirtschafssenatorin. „Wir wollen nicht wie Barcelona und Amsterdam werden.“ Sie möchte, dass die Berlin-Touristen die Stadt in ihren Kiezen erleben, und „was anderes als das Brandenburger Tor oder die Partymeilen in Friedrichshain-Kreuzberg“ sehen. Sie will mehr „Qualitätstourismus“. Als Arbeitsnachweis dafür nennt „VisitBerlin“-Geschäftsführer Burkhard Kieker die Themenroute zur „Berliner Moderne“, mit der man Orte im Zusammenhang mit dem Bauhaus-Jubiläum entdecken kann.

Ihr gehe es, sagt Pop, vor allem auch um die Lebensqualität der Berliner Anwohner, die unter Lärm und Schmutz zu leiden hätten. Daher habe man in die Parkreinigung, den Lärmschutz und in ein Toilettenkonzept investiert.

Wenig konkretes

Viel Konkretes können Pop und Kieker sonst allerdings nicht bieten. Die App „Going Local Berlin“ wurde überarbeitet und führe mittlerweile 700 neue Ausflugtipps an. Inwiefern aber die Randbezirke von dem Konzept bereits profitieren, könne man erst ermessen, wenn man die Besucherströme genauer nachvollziehen könne, sagt Kieker. Dafür arbeite man mit einem Tochterunternehmen der Telekom zusammen, das Mobilfunkdaten von Telekomkunden anonym erfasst und auswertet. Als Beispiel für eine Touristen-Lenkung erwähnt er, dass man den Zoo aus dem „VisitBerlin“-Programm genommen habe. Da sei noch Kapazität. Vieles sei aber gerade erst im Entstehen, man sei dabei zu identifizieren wo die „touristischen Potenziale der Bezirke“ liegen, sagt Kieker. Bis es konkrete Ergebnisse des „Tourismuskonzeptes 2018+“ gebe, dauere es noch etwas, sagt er. Alles ganz langsam also.

Zur Startseite