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Oktober 2017 soll der BER eröffnen.
© dpa

Hauptstadtflughafen BER: Nicht nur zum Teil: Der ganze BER soll 2017 eröffnen

Flughafenchef Karsten Mühlenfeld geht weiter davon aus, dass der BER im Oktober 2017 eröffnet werden kann. Der Umzug von Tegel nach Schönefeld soll dann abgeschlossen sein.

Flughafenchef Karsten Mühlenfeld hält an der geplanten Eröffnung des neuen Berliner Flughafens bis Ende 2017 fest. Und zwar ungeachtet der jetzt vom Tagesspiegel publik gemachten Zweifel des Bundesrechnungshofs, der vor einer drohenden Verschiebung des Starts ins Jahr 2018 warnt.

Man gehe weiter davon aus, dass ein Start im Oktober 2017 erreichbar sei, erklärte Mühlenfeld. Und der BER-Chef stellte klar, dass eine umfassende Inbetriebnahme, nicht nur eine symbolische Teileröffnung etwa am Nordpier geplant ist. „Eine Vorabinbetriebnahme des Nordpiers wird von der Flughafengesellschaft nicht erwogen“, sagte er. „Wenn wir im Oktober 2017 starten, dann wird der Umzug von Tegel nach Schönefeld im Jahr 2017 auch weitgehend abgeschlossen sein.“ Über die konkrete Umzugsplanung, die dann zuerst im Aufsichtsrat besprochen werde, befinde man sich in ersten Gesprächen mit Airlines.

"Der Zeitplan ist bekannt"

Mühlenfeld legte sich damit fest, dass es Ende 2017 nicht nur einen symbolischen Start geben soll, der Hauptumzug nicht über Monate gestreckt wird. Mühlenfeld selbst hatte dies im Sonderausschuss des Brandenburger Landtages indirekt befördert, weil auf einer Flughafen-Präsentation zum Zeitplan beim BER-Start 2017 die Formulierung stand: „Erster kommerzieller Flug.“ Einen Umzug des Flughafens Tegel nach Schönefeld an nur einem Tag, wie vor der geplatzten BER-Eröffnung 2012 geplant, wird es nicht geben. „Aufgrund der gestiegenen Passagierzahlen seit 2012 ist nach aktuellem Anlass ein Umzug in Etappen über wenige Wochen risikoärmer“.

Auch aus dem vom Tagesspiegel publik gemachten Bericht des Bundesrechnungshofs vom 4. Januar 2016, der vor den Folgen einer möglichen Verschiebung auf 2018 warnt, ergibt sich für die Flughafengesellschaft „kein neuer Sachstand“, wie Sprecher Daniel Abbou sagte. „Der Zeitplan ist bekannt. Und die Probleme sind bekannt.“ Man freue sich aber über das Lob des Bundesrechnungshofes zum BER-Management.

Bundesrechnungshof mache seine Arbeit gut

Die Prüfbehörde, die die „Abrechnungsprozesse“ und die „Messung des Leistungsstandes“ auf der Milliardenbaustelle unter die Lupe nahm, hatte „im Ergebnis ... keine offensichtlichen systemischen oder strukturellen Mängel oder Schwachstellen festgestellt“. Im Aufsichtsrat waren der Bericht und die Prüfung offenbar bislang nicht bekannt, was dem Vernehmen nach für Irritationen sorgt. Seit der Prüfung vom Oktober 2015 und dem Bericht vom Januar 2016 sind wegen verspäteter Bauanträge neue Verzögerungen hinzugekommen, nach denen das bis Juli geplante Ende der Bauarbeiten kaum noch zu schaffen ist.

Der Bundesrechnungshof mache seine Arbeit gut, sagte Martin Delius, der Vorsitzendes des BER-Untersuchungsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus. Die Aufforderung an den Bund und die Mitgesellschafter zur Risikovorsorge sei genau das, was nötig ist. „Ich würde mir wünschen, dass auch der Berliner Rechnungshof aus seinem Winterschlaf erwacht.“ Der hatte seine Nicht-Aktivität am BER mit dem laufenden Untersuchungsausschuss begründet. Delius: „Das ist Quatsch.“

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