Berlin-Hellersdorf: Nächster U-Bahnhof: Kienberg - aber nur für wenige Minuten
"Großartige Leistung in der DDR". Der Bau der U-Bahn war anstrengend, jetzt wird in die Zukunft geschaut - auf die IGA. Wird ein weiterer Bahnhof in Dahlem umbenannt?
So schnell kann sich ein Bahnhof wandeln: Ruck-Zuck rissen BVG-Chefin Sigrid Evelyn Nikutta, Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) und Marzahn-Hellersdorfs Bürgermeister Stefan Komoß (SPD) die Folie mit dem Namenschild Neue Grottkauer Straße ab und der neue Name Kienberg–Gärten der Welt tauchte auf. Aber nicht lange. Schon nach wenigen Minuten schraubten Mitarbeiter wieder den bisherigen Namenszug an.
Offiziell wird der Bahnhof an der U5 nämlich erst zum nächsten Fahrplanwechsel am 11. Dezember umbenannt. Vielleicht zusammen mit dem Bahnhof Thielplatz an der U3, der dann Freie Universität heißen könnte. Hier steht die Entscheidung aber weiter aus. Mit dem – noch – symbolischen Namenswechsel starte die BVG am Montag die aufwändigen Umbauarbeiten für die im Sommer 1989 eröffnete Station.
„Es war eine großartige Leistung, wie es die Bauleute in der DDR-Mangelwirtschaft geschafft hatten, in relativ kurzer Zeit die U-Bahn vom Elsterwerdaer Platz um 6,82 Kilometer bis Hönow zu verlängern“, lobte der Bauchef der BVG, Uwe Kutscher, Doch vor allem die Technik des Bahnhofs sei nun bereits in die Jahre gekommen und müsse erneuert werden.
Die BVG nutzt die Chance und baut, wie berichtet, die Station mit ihrem DDR-Charme zu einem repräsentativen Eingangstor für die Internationale Gartenausstellung IGA um, die vom 13. April bis zum 15. Oktober an und in den Gärten der Welt statt findet. Am U-Bahnhof beginnt auch die IGA-Seilbahn. Am Empfangsgebäude können Fahrgäste durch ein großes Fenster bereits erste IGA-Eindrücke auf sich wirken lassen.
Mit der Architektur, entworfen im eigenen Haus, orientiere man sich an den IGA-Bauten, sagte Kutscher. Unter das Wellblech-Bahnsteigdach hängen die Planer eine geschwungene Emaille-Decke, was einen eleganten Eindruck vermittelt. Und es gibt es dann auch einen Aufzug, der die vorhandene Rampe ergänzt. Bis Ende August ist sie jetzt aber gesperrt. Rund 7,5 Millionen Euro wird die Sanierung nach Angaben von Kutscher kosten. „Gut angelegtes Geld“ ist der Finanzsenator überzeugt.
11.000 Mitarbeiter, 5 Kinder: BVG-Chefin Nikutta wird wieder Mutter. Das wurde am Rande des Termins auf dem U-Bahnhof bekannt. Mehr lesen Sie unter diesem Tagesspiegel-Link.