Kultursenator Klaus Lederer: „Mir fehlt die Zeit, um auf die Suche nach Dealern zu gehen“
Linken-Kultursenator Klaus Lederer ist einer der beliebtesten Berliner Politiker. Ein Interview über Clubs, Kiffen und sein Coming-out.
Herr Lederer, herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit. Sie hatten doch Terminnot im Pankower Standesamt. Haben Sie Ihre Beziehungen spielen lassen?
Nein, mein lieber Mann hat sich selbst ins Amt gesetzt und gewartet, sodass wir Anfang August heiraten konnten.
Haben Sie in einem Club gefeiert?
Jein. Die Verpartnerung haben wir einem Club gefeiert, dieses Mal war es etwas privater.
In welchem Club waren Sie zuletzt feiern?
Im About Blank, am Ostkreuz. Das habe ich auf dem Schirm, weil ich da bei der 200. Geburtstagsfete von Karl Marx war. Wobei feiern überzogen ist – im Augenblick ist das schwierig. Schließlich geht man in der Nacht feiern, wenn man den Tag danach frei hat. Das ist heute nur noch selten der Fall.
Wie lang bleiben Sie denn so?
Seit ich im Amt bin, war es mir noch nie möglich, wirklich länger zu bleiben. Ich gehe um Mitternacht, aber da geht es im Club erst richtig los. Früher war ich schon bis 5 oder 6 Uhr unterwegs.
Vermissen Sie das ein bisschen?
Ja, einerseits schon. Allerdings bin ich früher mit einem Kreis von Freunden losgezogen, der sich aus unterschiedlichen Gründen zerstreut hat. Allein los zu ziehen, finde ich eher unspannend.
Einige Clubs mussten in den vergangenen Jahren in Berlin schließen.
Stimmt, während in der Stadt einmal Freiräume in anderen Größenordnungen vorhanden waren, gibt es heute nicht mehr so viele. Die Clubs sind in den vergangenen Jahren von verschiedenen Seiten unter Druck geraten, das hat natürlich Einfluss auf Standorte und Szene.
Immer wieder liest man in den Berliner Zeitungen vom Ende der Partyhauptstadt...
Die Clubszene hat sich immer wieder neu erfunden. Es ist ja nicht so, dass man in den älteren Clubs nur Menschen über 50 findet. Es gibt heute die international bekannten Orte wie das Berghain, aber auch Kleinodien, die nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. In Bezug auf das Publikum ist die Szene ausdifferenzierter. Es gibt Orte, die sich explizit als queere Begegnungs- und Schutzräume verstehen. Andere, die ein spezielles Angebote für Frauen haben.
13 Millionen Besucher kamen 2017 nach Berlin. Viele davon für ein Partywochenende. Zu viele?
Die Tendenz zum Jet-Set-Tourismus ist ökologisch nicht unproblematisch und verändert die Kieze. Es gibt Ortsteile voller Hostels, die explizit auf Partytouristen ausgelegt sind. Diese lassen es hier heftig krachen ohne Rücksicht auf Verluste. Das verändert die Nachbarschaft, die Kieze und verringert die Akzeptanz von Tourismus.
Viele kommen, um zu bleiben. Die Mieten explodieren. Wird die Stadt zu voll?
Sie sprechen nicht mit Herrn Söder oder Herrn Seehofer. Mein Ziel ist es nicht, Grenzkontrollen in Brandenburg einzuführen. Ich will keine Einreisebeschränkung für Zugezogene. Das wollen andere und das ist schlimm genug.
Jeder vierte Berliner ist Akademiker. Das ist Rekord in Deutschland. Droht eine soziale Schieflage?
Nun sagt Akademiker noch nichts über Gehalt oder Beschäftigung… Aber unabhängig davon, müssen wir leider zur Kenntnis nehmen, dass manche Stadtteile für viele Menschen einfach nicht mehr bezahlbar sind. Das ist eine furchtbare Entwicklung – und ich möchte nicht, dass Berlin zu einer typischen Metropole mit allen negativen Konsequenzen wird. Da müssen wir aufpassen.
Sympathische Antworten eines sympathischen Menschen. Schade, dass es in in diesem Land so wenige davon gibt, die wirklich einen Weltblick und gesunde Ansichten vertreten. Peace Herr Lederer, Sie haben Geschmack.
schreibt NutzerIn Kohlenstoffeinheit
Streng genommen sind Sie ein Zugezogener. Vor 30 Jahren kamen Sie mit Ihren Eltern nach Hohenschönhausen. Wie haben Sie als 14-Jähriger Ostberlin wahrgenommen?
Zunächst wollte ich gar nicht nach Berlin. Ich war 14 und hatte meinen Freundeskreis in Frankfurt an der Oder, da wollte ich nicht alles abbrechen. Es dauerte aber nicht lang und ich war froh, dass meine Durchsetzungskraft gegenüber den Umzugsplänen meiner Eltern überschaubar war. Aus heutiger Perspektive sage ich: Ein Glück!
Sie haben die Vorwendezeit genossen?
Auf jeden Fall! Meine Kindheit war eine schöne Zeit. Ich bin in Friedrichshain auf die Schule gegangen und war deshalb viel in der Stadt unterwegs, zum Beispiel im Zeiss-Planetarium oder auch im Naturkundemuseum. Es gibt Menschen, die in ihrem Kiez bleiben. Ich aber habe die Stadt schnell für mich entdeckt, erstmal nur die halbe Stadt..
Fühlten Sie sich eingesperrt?
Eingesperrt ist nicht das richtige Wort, wenn die Möglichkeiten für einen jungen Menschen im Osten Berlins neu, großartig, vielfältig waren. Klar, es gab die Mauer, es gab noch die andere Häfte der Stadt – aber die Tage eines 14, 15-Jährigen waren voll mit eigenen Entdeckungen, so dass das Bewusstsein für das Furchtbare der Mauer nicht im Vordergrund stand.
Dann kam die Wende.
Für mich war das die Zeit, in der ich mir die ersten selbstständigen Gedanken gemacht habe. Natürlich brach die Wende nicht völlig aus dem Nichts über uns herein. Plötzlich kamen Künstler mit Liedern durch die Zensur, wo man sich wunderte. Ich erinnere mich an ein Lied von Gerhard Gundermann, in dem er die Umweltzerstörung zu einem Thema gemacht hat. Das war in der DDR bis dahin ein Tabu. Plötzlich wurden gesellschaftlich relevante Fragen öffentlich verhandelt.
Ihre persönliche Perestroika?
Das war nicht nur eine persönliche, sondern in der Stadt spürbare Perestroika. Mitte der 80er trug man Anstecker von Depeche Mode, The Cure oder Modern Talking. Kurz vor der Wende sah man auf einmal Gorbi an den Revers. In der Familie haben wir über gesellschaftliche Fragen gesprochen, richtig diskutiert. Es war eine sehr intensive Zeit, in der sehr viel sehr schnell passierte
Wie war ihr erster persönlicher Kontakt zum Westen?
Es hat ein paar Tage gedauert, bis ich „rüberging“. Ich gebe zu, dass mich das zunächst wenig interessiert hat. Mein persönlicher Kontakt mit dem Westen war bis dahin über Verwandtschaft mütterlicherseits, die zu uns in die DDR kam. Meine Mutter ist in den 50er Jahren in den Osten gegangen, weil mein Opa rüber musste. Er war im Westen wegen Protesten gegen die Remilitarisierung und wegen seiner Betätigung als KPD-Mitglied der Strafverfolgung ausgesetzt. Das spielte zuhause genauso eine Rolle wie die Defizite und die Lethargie im Osten.
Welchen Einfluss hatten diese Veränderungen auf Sie?
Zwischen meinem 15. und 22. Lebensjahr hatte die gesellschaftliche Entwicklung eine unglaubliche Dynamik. Für mich selbst war es eine Zeit der permanenten Selbstveränderung. Für junge Menschen ist es natürlich leichter, mit solch einem Umbruch klarzukommen. Es war aber auch eine Zeit, in der sicher geglaubte Gewissheiten ins Wanken gerieten und umgestürzt sind.
Fiel Ihr Coming-out auch in diese Zeit?
Ja. Der Film „Coming out“ von Heiner Carow mit Dagmar Manzel und Matthias Freihof kam im Herbst 1989 in die Kinos. Er spielte eine große Rolle für mich.
Hat Sie diese Zeit politisiert?
Mir war klar, dass die deutsch-deutsche Vereinigung mit all dem Taumel und dem „Ende der Geschichte“ eben nicht das Ende sein würde. Es entstanden Freiräume. Ich wusste, wenn ich mich nicht bewege und diese neuen Möglichkeiten nutze, darf ich mich nicht darüber beschweren, wenn ich bloßes Objekt der gesellschaftlichen Veränderungen bin. Mich hat die Frage beschäftigt, was eigentlich “links” ist und ich begann in linkslibertären bis linksautonomen Kreisen Freunde zu finden.
Von Hausbesetzern und Berliner Freiheit
25 Jahre später sind Sie Kultursenator einer linken Koalition und müssen sich Kritik von der freien Szene gefallen lassen. Sie seien zwar immer ansprechbar, echte Beteiligung gebe es nicht.
Die Kritik ist legitim und ich erwarte keinen Dank. Für Interessenvertreter einer bestimmten Sparte wird es immer zu wenig Geld, zu wenig Mitsprache sein. Insbesondere dann, wenn es sich mit Anspruch verbindet, dass in einer größer werdenden freien Szene alle sozial abgesichert sind. Das würde aber eine Verdopplung des Kulturetats bedeutet, die ich für nicht durchsetzbar halte. Trotzdem: Ohne eine freie Szene und ohne die Forderungen der Verbände gäbe es heute nicht diese starke Kulturszene in Berlin. Und an wen sollen sie sich denn sonst wenden? Das ist eine Rollengeschichte, das darf man nicht persönlich nehmen.
Rollengeschichte - ein gutes Stichwort. Letztes Jahr haben Sie als linker Kultursenator aus der Volksbühne, einer linken Institution, Besetzer aus dem linken Spektrum räumen lassen.
Das war kein persönlicher Sieg. Trotz aller Kritik bleibe ich dabei, dass öffentliche Kultureinrichtungen nicht die geeigneten Orte sind, um sich Freiräume zu schaffen – schon gar nicht, wenn man anderen die Freiräume nimmt. Eine knappe Woche habe ich mich bemüht, gemeinsame Lösungen zu finden. Das hätte aber zwingend zur Voraussetzung gehabt, dass die Besetzer eine Lösung akzeptieren, bei der nicht nur sie die Ansagen machen. Eine Erpressungssituation ist nicht akzeptabel.
Waren Sie früher auch ein Hausbesetzer?
Ich war zeitweise in besetzten Häusern, aber ich habe selber nichts besetzt. Ein Leitsatz: Weil ich jung bin, darf ich alles und muss die Konsequenzen meines Handelns nicht bedenken, das ist nicht meins Wenn jetzt die Frage ist: War der früher so ein junger Wilder...
...wenn Sie mögen...
…nicht mehr und nicht weniger als andere. Die Frage ist, ob alle anderen bereit sind, sich das einzugestehen. Dass manches, was sie damals gemacht haben, bodenlos dumm war.
Haben Sie Beispiele?
Ach, die findet jeder in seiner Biografie.
Gehört dazu auch Ihre Zeit als Mitglied einer A-Capella-Band?
Das war das ganze Gegenteil von dumm… aber das Quintett gibt es leider nicht mehr.
Kein Comeback geplant?
Das kann man nie ausschließen. Das war damals zum Vergnügen und wäre es heute noch. Das zeigt aber, dass ich keinen musikalischen Geschmackskanon habe.
Welche Musik haben Sie früher gehört?
Ich habe schon Ende der 80er Jahre viel elektronische Musik gehört, soweit das in der DDR möglich war. Von Kraftwerk über Depeche Mode bis zur Wurzel dessen, was später in der elektronischen Musik der Clubkultur gemündet ist.
Hat Sie der Techno damals geprägt?
Er hat mich interessiert, vor allem in seiner melodischen Form.
Waren Sie auf der Loveparade?
Da war ich einmal und nie wieder. War mir viel zu viel. Für eine Neuauflage würde ich mich nicht einsetzen. Es gibt nach wie vor Versatzstücke von Ähnlichem, bis hin, dass es auf dem Christopher Street Day Wagen gibt, auf denen elektronische Musik gespielt wird. Jegliches hat seine Zeit, und Revivals sind immer risikobehaftet.
Nicht ohne Risiko ist die Neubesetzung der Volksbühnen-Intendanz. Wann erfahren wir einen Namen?
Ein Datum zu nennen, wäre hochgefährlich. Ich weiß ja nicht, wie viele Körbe ich mir einhandle. Wenn es mit einem neuen Intendanten gelingen soll, brauchen wir mehr Vorbereitungszeit.
Einem? Wird es nicht Zeit für eine Frau?
Ich werde nicht sagen, dass die Entscheidung in Bezug auf ein spezielles Haus ausschließlich unter dem Gesichtspunkt getroffen wird, dass es eine Frau wird. Ich bin jetzt froh, dass Klaus Dörr für zwei Jahre die Intendanz übernommen hat. Ausschlaggebend ist, dass wir eine Lösung finden, mit der sich künstlerische Exzellenz durchsetzt. Aber es würde mich freuen, wenn es eine Frau würde.
Frank Castorf hat gesagt, dass er in seiner Laufbahn nicht viele Frauen erlebt hat, die in der Lage gewesen wären, so ein Theater zu machen wie er.
Man kann das als sexistisch interpretieren. Man kann es als Beschreibung eines hundsmiserablen Status Quo bezeichnen, in dem die Machtverhältnisse der Branche oft dazu geführt haben, dass coole Frauen seltener die Chance hatten, zu zeigen, was sie können.
Stichwort Sexismus: Der Allgemeine Studierendenausschuss der Alice-Salomon-Hochschule forderte, ein Gedicht von Eugen Gomringer von der Fassade zu entfernen. Es sei frauenfeindlich. Sie sagten: „Ich halte den Vorwurf des Sexismus gegen den Dichter für absurd.“ Verstehen Sie die junge Linke nicht mehr?
In letzter Zeit wird häufiger diskutiert, ob manche Kunst sexistisch sei. Beim "Heidenröslein" von Goethe kann man darüber streiten, ob da archaische Geschlechterrollen reproduziert werden oder nicht. Jede Zeit liest Kunstwerke früherer Zeiten anders. In der Regel gibt es nicht nur eine einzige zulässige Interpretation von Kunstwerken und ich finde den Grundsatz gut, dass die Kunstfreiheit so lange zu gewähren ist, wie eine Interpretation denkbar ist, die eben nicht diskriminierend, sexistisch oder unterdrückend ist. Ältere Kunst ist in gesellschaftlichen Kontexten entstanden, in denen andere Verhältnisse existierten. Dennoch ist es gut, dass es darum Auseinandersetzungen gibt.
Mal eine Frage aus dem heutigen gesellschaftlichen Kontext. Napflixen Sie?
Bitte?
Das sagt die Jugend, wenn sie während eines Films einschläft. Verstehen Sie die mit Ihren 44 Jahren nicht mehr?
Ich habe keine Ahnung, was „die Jugend“ ist. Zu meiner Zeit gab es die Jugend nicht, sondern sehr unterschiedliche Gruppen und Individuen. Ich habe gar nicht die Hybris, alles zu verstehen.
Nutzen sie deshalb weder Snapchat noch Instagram?
Ich bin mit Twitter und Facebook ausgelastet.
Selbst die Kanzlerin nutzt Instagram.
Soll sie doch.
Letztens erwähnten Sie, dass Sie ab und zu eine Tüte rauchen. Haben Sie einen Tipp, wie man an guten Stoff kommt?
Ich rauche mit Freunden gemeinsam, wenn sich das in geselliger Runde ergibt. Mir fehlt jeder Ehrgeiz und auch die Zeit, um auf die Suche nach Dealern zu gehen.
Seit einem Todesfall im Berghain wird wieder über Berlins Drogenpolitik debattiert. Drogen gehören hier zu Clubkultur, gehören sie zur Kulturpolitik?
Dass Drogen zur Clubkultur gehören, ist in dieser Pauschalität nicht richtig. In einer Gesellschaft, in der Drogen konsumiert werden, gibt es immer auch Orte an denen dies geschieht: Kneipen, beispielsweise. Durch Prohibition etwas zu unterdrücken, das so alt ist wie die Menschheit, ist schon immer gescheitert.
Sind die Berliner Clubs jene rechtsfreie Räume, die CDU-Politiker Jens Spahn anprangerte?
Das sind sie selbstverständlich nicht. Ich halte es für extrem wichtig, dass Leute begreifen, wie gefährlich Drogen sein können und auf leichtsinnigen Umgang verzichten. Noch besser fände ich, Drug Checking, wie es das in der Schweiz gibt, in Deutschland zu legalisieren. Dabei werden Analysen von illegalen Substanzen vorgenommen, um Konsumenten vor besonders gesundheitsschädlichen Präparaten warnen zu können. Wenn sich Probleme durch Verbote nicht lösen lassen, muss man alles dafür tun, Risiken zu minimieren.
Wer hier die richtige Nummer kennt, kann ein Koks-Taxi bestellen. Ist das Berliner Freiheit?
Nein, es ist das Ergebnis eines seit Jahrzehnten verfehlten Umgangs mit Drogen. Im Grunde wird schwer gefährliches Zeug, von dem niemand weiß, wo es herkommt, unter die Leute gebracht. Das ist gesundheitspolitisch ein Skandal.
Was macht für Sie die Berliner Freiheit aus?
Dass es nach wie vor sehr bunt zugeht. Dass es trotz aller Segregation noch eine gemischte Stadtgesellschaft gibt. Ich glaube, dass es die Freiheit dieser Stadt ausmacht, dass sie viele Zentren hat und sich so mehr oder weniger liebenswerte Eigenheiten erhalten haben. Wir sollten alle mehr dafür tun, das zu erhalten.
Sie gelten in Umfragen als beliebtester Politiker Berlins und könnten Regierender Bürgermeister werden. Gleichzeitig schreiben Sie auf Ihrer Homepage, dass sie nicht ewig Politiker sein möchten.
Ich habe mich nie politisch engagiert, um X, Y oder Z zu werden. Mit dem Kultursenator ist es auch so gewesen, obwohl ich da eine klare Vorstellung hatte, denn Berlin hat seine Kultur lange unter Wert behandelt. Das will ich in dieser Legislatur ändern.
Also keine Zukunftsplanung?
Wenn man an so einer Stelle ist, macht man keine Zukunftsplanung.
Man träumt vielleicht ein bisschen.
Mein Traum ist es nicht, Regierender Bürgermeister zu werden. Im Augenblick mache ich einen echten Traumjob. Irgendwann werde ich diese Aufgabe nicht mehr nach meinen eigenen Ansprüchen erfüllen können. Und ich habe eine ziemlich gute Vorstellung davon, was ich ohne 60 bis 80-Stunden-Woche machen werde.
Was zum Beispiel?
Vielleicht Klavier oder Cello lernen, mehr Bücher lesen und mehr schreiben, vielleicht wieder Lehraufträge übernehmen. Ich würde gerne meine Sprachkompetenz verbessern und mehr von der Welt sehen, mein persönlicher Globus hat noch zu viel unentdecktes Land. Ich hoffe, dass ich das alles noch hinbekomme in einer Zeit, in der das noch Spaß macht.