Zahlen zu Organspenden 2019: Mehr Organspender in Berlin, weniger in Brandenburg
Am Donnerstag entscheidet der Bundestag über die geplante Widerspruchslösung bei der Organspende. In Berlin gab es im vergangenen Jahr 55 Spender.
Die Zahl der Organspender in Berlin ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. 2019 spendeten 55 Menschen nach ihrem Tod eines oder mehrere Organe, wie aus vorläufigen Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation vom Montag hervorgeht. Im Jahr 2018 wurden demnach 48 Organspender gezählt. Der Tiefstand der vergangenen Jahre war 2017 mit nur 35 Spendern erreicht worden.
Aus Brandenburg kommen ernüchternde Zahlen. Dort spendeten deutlich weniger Menschen im vergangenen Jahr ihre Organe - insgesamt 20 Menschen. Im Jahr zuvor waren es demnach noch 37 gewesen. Der aktuelle Wert liegt knapp über dem Tiefstand der vergangenen Jahre: 2017 waren schon einmal ähnlich wenige Organspender erfasst worden, 18 an der Zahl.
Bundesweit spricht die Stiftung von einem „nahezu unveränderten“ Niveau: 932 Spender wurden demnach 2019 gezählt (2018: 955). Jeder von ihnen habe im Durchschnitt mehr als drei schwerkranken Patienten eine neue Lebenschance geschenkt, hieß es.
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Am Donnerstag (16. Januar) soll der Bundestag über neue Regeln für Organspenden entscheiden. Dabei geht es um die sogenannte Widerspruchslösung. Ein fraktionsübergreifender Gesetzesentwurf von einer Gruppe um Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) strebt die „doppelte Widerspruchslösung“ an. Ab dem 1. Oktober 2022 sollen demnach alle Bürger grundsätzlich als Spender gelten. Man soll dazu aber später Nein sagen können. Ansonsten wäre noch bei Angehörigen nachzufragen, ob ihnen ein Widerspruch bekannt ist.
Eine andere Abgeordnetengruppe um Grünen-Chefin Annalena Baerbock schlägt vor, dass alle Bürger mindestens alle zehn Jahre beim Ausweisabholen auf das Thema Organspende angesprochen werden. Daneben hat die AfD einen Antrag eingebracht, der eine doppelte Widerspruchslösung ablehnt. Gemeinsames Ziel ist, zu mehr Organspenden in Deutschland zu kommen. (dpa)