Blitzer-Marathon in Berlin: Mehr als 18.000 Verstöße in sechs Tagen
Über Ostern hat die Polizei ihre zwei mobilen Geschwindigkeitsmessanhänger auf dem Stadtring und der A103 aufgestellt. Nun wurde Bilanz gezogen.
"Typisch Berlin: Wollten eigentlich einen Blitzer an der Messe installieren, haben aber ein Stroboskop aufgehangen", bemerkte ein Twitternutzer am Gründonnerstag. Und tatsächlich: Mehr als 12.200 Mal blitzte das "Charlottenburger Strobo", das mobile digitale Messegerät am Fahrbahnrand der A100 zwischen Dreieck Funkturm und der Ausfahrt Kaiserdamm. Heruntergerechnet erfasste das Gerät im Durchschnitt also 84 Verstöße pro Stunde.
Mit sogenannten "Geschwindigkeitsmessanhängern", die von weitem aussehen wie zu klein geratene Pkw-Anhänger und ein Wiesbadener Kennzeichen tragen, überwachte die Berliner Polizei in den vergangenen sechs Tagen den Osterverkehr in der Hauptstadt.
Die Bilanz: Mehr als 18.000 Verstöße registrierten die Blitzer. Auf dem Charlottenburger Abschnitt, wo eigentlich nur 60 Kilometer pro Stunde gefahren werden darf, lag der gemessene Höchstwert laut Polizei sogar bei 140 km/h.
Ein weiterer Messanhänger, der auf der A103 in Höhe Filandastraße aufgestellt war, stellte mehr als 6300 Verstöße fest. 80 Stundenkilometer sind hier erlaubt, auf ganze 182 km/h brachte es ein Fahrzeug im kontrollierten Zeitraum. Inzwischen sind die Messanhänger wieder abgebaut.
Seit Anfang Februar werden die beiden Geräte in Berlin eingesetzt: Sie können mehrere Tage an einem Ort abgestellt werden und müssen nicht von Polizeibeamten bedient werden. Sie arbeiten also vollständig autonom, müssen lediglich aufgestellt, angeschaltet und wieder abgeholt werden. Die Geräte sollen laut Polizei in unterschiedlichen Geschwindigkeitsbereichen zum Einsatz kommen - von der verkehrsberuhigten Zone bis zur Autobahn.
Zuletzt ist die Zahl der Autofahrer, die von stationären Blitzern beim Rasen erwischt wurden, zurückgegangen: Von den 18 funktionierenden Anlagen wurden im Jahr 2018 insgesamt 213.000 Schnellfahrer erfasst, im Jahr davor waren es bei 16 Anlagen 229.000 Fahrer.