Schulbau in Berlin: Die Schulbau-Kümmerer
Ein neues Gremium soll Berlins Schulbau beschleunigen. Es soll Lehrer, Erzieher, Schüler und Eltern frühzeitig in Planungen einbeziehen und die Schulraumqualität verbessern.
Beim Schulbau muss Berlin, wie man weiß, in den nächsten Jahren ranklotzen: 50 neue Schulen müssen möglichst schnell gebaut, zahlreiche andere erweitert und saniert werden. Geld dafür steht bereit; ein Konzept, wie die neuen Schulen aussehen sollen, wurde entwickelt, jetzt geht es um die Umsetzung.
Dabei soll ein neues Gremium helfen, das Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Freitag vorgestellt hat: der Landesbeirat Schule. Dieser soll sich um Partizipationsverfahren und um die Schulraumqualität kümmern.
Lehrer, Erzieher, Schüler und Eltern sollen frühzeitig in die Planungen einbezogen werden: Sie sollen ihre Wünsche äußern können und über den Verlauf informiert werden. Dafür soll der Landesbeirat ein Modell entwickeln.
25 Mitglieder sollen dem Beirat angehören
Als Vorsitzenden hat Scheeres einen erfahrenen Experten gewonnen: Hermann Budde, 65, hatte zuletzt mehr als zwanzig Jahre lang im Brandenburger Bildungsministerium das Referat für Schulentwicklungsplanung geleitet.
Dem Landesbeirat Schule sollen 25 Mitglieder angehören: Beteiligt sind Vertreter von Lehrer-, Eltern- und Schülerausschuss, Schulleiter, Bezirksvertreter, Architekten, Erziehungswissenschaftler, die Bildungsgewerkschaft GEW, die Unfallkasse Berlin und das Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit.
Auch bei der Schulraumqualität will sich das Gremium einmischen. Als Beispiele nannte Budde: „Wie kann man bei Bestandsschulen das Konzept der Lern- und Teamhäuser umsetzen – und wie kann man bei der Verdichtung mit Erweiterungsbauten die Qualität erhalten?“
Die neuen Schulen sollen, wie berichtet, nach dem Konzept der Lern- und Teamhäuser gestaltet werden, das eine Facharbeitsgruppe ausgearbeitet hatte. Es sieht kleinere dezentrale Einheiten in den Schulen vor, dabei teilen sich mehrere Klassen Lern-, Team- und Freizeitbereiche.
Dafür wird das Musterraumprogramm geändert, das festlegt, wie viel Platz Schulen zusteht. Das neue Programm soll laut Bildungsverwaltung in Kürze vorgestellt werden. Offenbar konnten nicht alle Wünsche der Facharbeitsgruppe eins zu eins umgesetzt werden, aber Scheeres betonte: „Alle Schulen bekommen mehr Platz.“