zum Hauptinhalt
Außenansicht des Flughafens Tegel in Berlin.
© dpa

Chef-Entwickler zur Nachnutzung des Flughafens Tegel: „Die Flächen sind so gut wie vergeben“

Philipp Bouteiller ist sich sicher, dass Tegel geschlossen wird. Allein die Fläche sei zu wertvoll.

Sind Sie schon auf Jobsuche jetzt, wo Tegel offen bleibt?

Ach was, wie das Volk entscheidet, wissen wir erst nach dem Volksentscheid am Tag der Bundestagswahl.

Der Zuspruch überrascht alle, Sie nicht?
Mich hat überrascht, dass nicht viel mehr Menschen unterschrieben haben, denn die Kampagne der FDP war professionell. Trotzdem ist sie schwach gestartet im Vergleich zum Volksbegehren für Tempelhof 2008. Ich gehe davon aus, dass der Flugbetrieb planmäßig eingestellt wird.

Warum braucht Berlin überhaupt den Technologie-Park TXL?
Weil die Stadt wächst und wir Platz brauchen für Wohnungen und Arbeitsplätze. Außerdem ist der Flugbetrieb für die Anwohner unzumutbar geworden, sie müssen vor Dreck, Lärm und den Gefahren der Flugzeuge geschützt werden. Und es gibt kaum noch leere Büro- und Industrieflächen in der Stadt, und das gefährdet den wirtschaftlichen Aufschwung, den Berlin erlebt. Alle wachsenden Städte in der Welt verlagern deshalb ihre innerstädtischen Flughäfen nach außen.

Gibt es Nachfrage für die Flächen?
Ja, die Grundstücke des 59 Hektar großen ersten Bauabschnittes, die wir für Berlin erschließen, sind so gut wie vergeben. Die weiteren drei Bauabschnitte, die bis zum Jahr 2040 entwickelt werden, haben wir noch gar nicht angeboten. Das Interesse ist aber groß, weil Zukunftstechnologien, die nach Tegel kommen, für Industriefirmen sehr attraktiv sind.

Was ist der Planungsstand heute, und was sind die nächsten Schritte?
Wir haben einen Generalunternehmer ausgewählt für den Abriss des Taxiways, über den die Flieger zur Startbahn rollen, und einen Generalplaner für Terminal A, das für die Beuth-Hochschule umgebaut wird. Der Entwurf für die neue Verkehrsführung über das Gebiet steht so gut wie fest, also wie Radler, Fahrzeuge und Fußgänger das Gelände erreichen und befahren können. Sobald wir das Areal übernehmen, beginnen wir zu bauen.

Philipp Bouteiller
ist Chef von Berlin TXL. Die Firma plant den Umbau des Airports in einen Technologiepark nach Ende des Flugbetriebs.

Zur Startseite