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Zum Glück nur noch ein Leuchten. Wo einst die Mauer verlief, werden leuchtende Heliumballons zeigen. Klaus Wowereit stellte dieses Projekt für den 9. November vor.
© AFP

25 Jahre Mauerfall: Die alte Grenze wird leuchten

Am 9. November ist der 25. Jahrestag des Mauerfalls. An diesem Tag wird die alte Grenze mit 8000 Ballons zum Leuchten gebracht. Daniel Barenboim wird dirigieren, und Michail Gorbatschow wird reden.

„Dieser 9. November 1989 war und ist ein ganz besonderer Tag für Berlin, für Europa und die ganze Welt, die auf uns geblickt und gefragt hat: Wie fällt diese Mauer?“, sagt der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit und präsentiert die Vorhaben der Stadt zum 25. Jahrestag des Mauerfalls. Zur offiziellen Feier im Schauspielhaus am 9. November um 16 Uhr werden als Hauptredner der Präsident des EU-Parlaments, Martin Schulz, sowie Michail Gorbatschow, Lech Walesa und der damalige ungarische Ministerpräsident Niklas Nemeth erwartet.

Vom 7. bis 9. November steht Berlin ganz im Zeichen einer zuversichtlichen Erinnerung an die Grenzöffnung, ihre Vorgeschichte und ihre Folgen. „Berlin, nun freue dich!“, hatte der damalige Regierende Bürgermeister Walter Momper ausgerufen – heute könnte es heißen: „Berlin, nun leuchte doch!“ Klaus Wowereit möchte das Ereignis mit Emotionen verbinden: „Licht ist Freude und Freiheit“. Der 9.11.89 sei ein Glückstag nicht nur für Berlin, sondern für die ganze Welt. Die Stadt erinnert daran wie berichtet mit einer temporären Lichtinstallation von rund 8000 Ballons, die an drei Tagen abends auf einer Strecke von 15 Kilometern den einstigen Mauerverlauf zwischen Bornholmer Straße und Oberbaumbrücke markieren. Die runden Ballons mit 60 Zentimetern Durchmesser bestehen aus weißem Naturkautschuk und werden, mit Helium gefüllt, erleuchtet.

An jenem historischen Abend vor 25 Jahren, als die Ost-Berliner in den Westteil strömten, löste sich die Grenze auf, 2014 werden die Ballons von ihrem Haltestab und damit von der Batterie getrennt – und schon entschwebt die Erleuchtung in den Himmel. Jeder, der Lust hat, kann Ballonpate werden, eine Botschaft auf ein Kärtchen schreiben und seinen Traum mit dem Ballon auf die Reise schicken (ab Oktober steht dafür die Webseite www.fallofthewall25.com zur Verfügung).

Gedenkandacht in der Kapelle der Versöhnung

Der 9. November, ein Sonntag, beginnt mit einer Gedenkandacht in der Kapelle der Versöhnung und der Eröffnung einer neuen Dauerausstellung in der Bernauer Straße. Zeitgleich mit dem offiziellen Festakt am Gendarmenmarkt gibt es ein Bürgerfest am Brandenburger Tor, bei dem die Staatskapelle und der Staatsopernchor unter der Leitung Daniel Barenboims Beethovens „Ode an die Freude“ intonieren. Ab 19 Uhr lassen dann tausende Ballonpaten ihre individuellen Botschaften in die Luft steigen. Die Brüder Christopher und Marc Bauder hatten die Idee dazu, einer von ihnen, Marc, montierte außerdem eine Filmcollage unter dem Titel „Mauerstücke“. Sie stellt Berlin-Bilder mit und ohne Mauer einander gegenüber. So entsteht ein spannendes Vorher-nachher-Panorama, das auch an wichtigen Punkten in der Innenstadt zu sehen sein wird.

Entlang der Lichtgrenze trifft der Besucher zudem alle 150 Meter auf ein Stück einer Open-Air-Ausstellung: „Hundert Mauergeschichten – Hundert Mal Berlin“ zeige „den Mut und die Kreativität derjenigen, die sich weigerten, das monströse Bauwerk als Normalität zu akzeptieren“, sagt Frank Ebert von der Robert-Havemann-Gesellschaft. Veranstalter des Ganzen ist die Kulturprojekte Berlin GmbH, und die Touristenwerber von Visit Berlin haben sich einen hübschen Slogan einfallen lassen: „Berlins spannendster Fall“.

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