Gedenken an Mauerfall vor 25 Jahren: Wowereit erwartet mehr vom Bund
Das Gedenken an den Mauerfall vor 25 Jahren sei eine nationale Aufgabe, die Berlin nicht allein stemmen könne, findet Klaus Wowereit. Er fordert mehr Engagement vom Bund.
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat die Bundesregierung kritisiert, weil sie „bisher noch nicht erkennen ließ, dass sie den 25. Jahrestag des Mauerfalls auf besondere Weise begehen möchte“. Dies sei ein nationales Ereignis und keine Aufgabe, die Berlin allein übernehmen könne, sagte er am Dienstag im Roten Rathaus. Im Koalitionsvertrag für die große Koalition auf Bundesebene hatten sich Union und SPD darauf verständigt, „25 Jahre Mauerfall und Deutsche Einheit angemessen zu begehen“.
Berlin und seine Geschichte soll weltweit präsentiert werden
Wowereit kündigte an, sich demnächst mit der neuen Kultur-Staatsministerin Monika Grütters (CDU) ins Benehmen zu setzen. Ziel müsse es sein, die deutsche Hauptstadt und ihre Geschichte „weltweit zu präsentieren“. Das Jubiläum sei eine gute Gelegenheit zu zeigen, was die Berliner seit dem Ende der Teilung in und für ihre Stadt geleistet hätten. „Wie sich Berlin seitdem entwickelt hat, werden wir mit Stolz darstellen“, kündigte der Regierende Bürgermeister an.
Senat macht eigene Veranstaltungen zum Mauerfall
Der Senat sei bereit, ergänzte Wowereit, eigene Veranstaltungen in ein Gesamtkonzept einfließen zu lassen. Dazu gehöre ein Festakt im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Geplant ist auch eine zwölf Kilometer lange Lichtinstallation, die entlang des ehemaligen Mauerverlaufs durch die Innenstadt führt. Laut Senat ein „Symbol der Hoffnung für eine Welt ohne Mauern“. Am 8. und 9. November werden tausende beleuchtete und mit Helium gefüllte Ballons eine „Lichtgrenze“ bilden, beginnend am früheren Grenzübergang Bornholmer Straße bis zur Oberbaumbrücke.
Friedensnobelpreisträger begehen Jubiläum
In der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße wird am 9. November eine Gedenkandacht in der Kapelle der Versöhnung stattfinden. Geplant ist auch eine internationale Konferenz der Friedensnobelpreisträger. Das English Theatre Berlin, eine vom Senat geförderte freie Gruppe, bereitet ein künstlerisches Projekt zum Jubiläum vor.