Berlin feiert 25 Jahre Mauerfall: Die Mauer steigt zum Himmel auf
Am 9. November begeht Berlin den 25. Jahrestag des Mauerfalls. Nun wurde das Programm vorgestellt. Geplant sind ein Bürgerfest - und jede Menge Ballons.
Das passt doch wie bestellt: Der 9. November 2014 ist ein Sonntag, und insofern sind den Feiern zum 25. Jahrestag des Mauerfalls keine Schranken auferlegt. Vom 7. November, also dem Freitag davor, bis Sonntagabend wird gefeiert, und zwar bis zum Höhepunkt: Wenn 8000 gasgefüllte, weiß leuchtende Gasballons zum Himmel entlassen werden, die zuvor auf einer Länge von 15,3 Kilometern den Mauerverlauf in der Innenstadt nachgezeichnet haben. Es soll das besucherstärkste November-Wochenende werden, das es jemals in Berlin gegeben hat.
Am gestrigen Donnerstag wurden im Roten Rathaus die grundsätzlichen Pläne für die Feier vorgestellt. Senatssprecher Richard Meng sagte, der 9. November sei der „emotionalste Feiertag der Berliner“, aber auch ein internationales Symbol für Bürgermut. Er betonte, es handle sich nicht um eine von oben angesetzte Feier, sondern um ein Bürgerfest, dessen Einzelheiten zum Teil noch gar nicht feststünden. Jeder könne noch thematisch passende Veranstaltungen anmelden. Deshalb sei es auch noch nicht möglich, zu sehr ins Detail zu gehen.
Als Organisator fungiert Moritz von Dülmen, der Geschäftsführer der Kulturprojekte-GmbH, und die Robert-HavemannGesellschaft wird eine begleitende Ausstellung von hundert „Gedenkmodulen“ im Abstand entlang der Mauerlinie betreuen. Dieses Gedenken sei wichtig, sagte von Dülmen, denn jeder Zweite, der heute in Berlin lebe, habe die Mauer selbst nie gesehen.
Geplant sind ferner ein Festakt im Konzerthaus am Gendarmenmarkt sowie eine Gedenkandacht mit den Bischöfen beider Kirchen. Die Kanzlerin wird außerdem eine neue Dauerausstellung in der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße eröffnen. Den Abschluss bildet ein großes Bürgerfest am Brandenburger Tor.
Das Band aus heliumgefüllten weißen Ballons wird sich über eine Strecke von 15,3 Kilometern von der Bornholmer Brücke im Norden über Mauerpark, Brandenburger Tor, Potsdamer Platz und Checkpoint Charlie sowie East Side Gallery bis zur Oberbaumbrücke im Südosten ziehen. Bevor „Ballonpaten“, die nach der Sommerpause gesucht werden sollen, diese Ballons aufsteigen lassen, gibt es einen musikalischen Countdown durch die Staatskapelle mit Daniel Barenboim, live auch in der ARD zu sehen.
Tom Sello von der Havemann-Stiftung betonte, es sei besonders wichtig, zu zeigen, dass die deutsche Teilung kein Spuk gewesen sei, der mit einer großen Party geendet habe, sondern der Fall einer Diktatur, für deren Beseitigung die Menschen mit ihrem ganzen Mut gekämpft hätten. Die Ausstellung trägt den Titel „Mauergeschichten“ und soll vor allem verdeutlichen, wie sehr die Mauer persönliche Schicksale beeinflusst hat.
Mehr auf Deutsch und Englisch unter www.berlin.de/Mauerfall2014.