Zwei Nachweise in Mitte und Pankow: Das ist über die ersten beiden Omikron-Fälle in Berlin bekannt
Bei zwei Rückkehrern aus Südafrika ist erstmals in der Hauptstadt die Virusvariante B.1.1.529 nachgewiesen worden. Es gibt ein bis zwei weitere Verdachtsfälle.
Die neue Omikron-Variante des Coronavirus ist nun auch in Berlin nachgewiesen worden. Am Donnerstag wurden zwei bestätigte Fälle bekannt.
Bei beiden Betroffenen handle es sich um Reiserückkehrer aus Südafrika, sagte Gesundheitsstaatssekretär Martin Matz (SPD) am Donnerstagabend in der "Abendschau" des RBB. Beide befinden sich demnach zu Hause in Quarantäne. Einer stamme aus dem Bezirk Pankow und einer aus dem Bezirk Mitte.
Einem Sprecher der Senatsgesundheitsverwaltung zufolge gibt es zudem ein bis zwei weitere Verdachtsfälle, für die noch keine abschließende Bestätigung vorliege.
Am Donnerstagmorgen hatte die „Berliner Zeitung“ zunächst über einen bestätigten Fall berichtet.
Das ist über den ersten Omikron-Fall in Berlin bekannt:
- Bei dem Rückkehrer aus Südafrika lag ein Verdacht vor, dass es sich um die neue Variante handeln könnte.
- Er ist am Montagmorgen in Berlin angekommen und hat sich sofort nach Hause in die Isolation begeben.
- Der Betroffene ist doppelt geimpft.
- Zu Hause traten bei ihm erste Covid-19-Symptome auf, sie sind bisher mild.
- Zunächst hat ein PCR-Test den Verdacht wegen typischer Mutationen erhärtet.
- Eine sogenannte Genomsequenzierung bestätigte die Variante dann endgültig.
Abweichend davon gab Staatssekretär Matz am Abend für beide Infizierten "Ende November" als Rückkehrdatum an, dieser Widerspruch ließ sich zunächst nicht aufklären. "Das heißt, wir haben im Moment noch keine Anzeichen für Übertragungen innerhalb Berlins", betonte Matz.
„Es war zu befürchten, dass es nur eine Frage der Zeit ist, dass diese neue Variante auch in Berlin vorkommt“, hatte der Sprecher der Senatsgesundheitsverwaltung zuvor schon gesagt.
Weltgesundheitsorganisation stuft Omikron als „besorgniserregend“ ein
Welche genauen Auswirkungen die Omikron genannte Mutante hat, steht noch nicht fest. Die zuerst im südlichen Afrika nachgewiesene Variante trägt das Kürzel B.1.1.529 und wurde von der Weltgesundheitsorganisation als „besorgniserregend“ eingestuft.
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Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass Omikron die Wirksamkeit der Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte. Deutsche Experten gehen davon aus, dass ein grundsätzlicher Schutz vor Omikron durch die bisherigen Impfstoffe weiterhin gegeben ist, wenn auch nicht im selben Maße wie bei den bisherigen Varianten, einschließlich der derzeit in Deutschland dominierenden Delta-Variante.
Omikron wurde bereits in mehreren Bundesländern bei Menschen nachgewiesen. Die ersten Fälle waren in Bayern und in Hessen bekannt geworden. Oliver Keppler, Vorstand am Max von Pettenkofer-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München, der die ersten Fälle in Deutschland bestätigt hatte, vermutet: „Einige Hundert Fälle können es in Deutschland vielleicht sein.“ (Tsp, dpa)