Bundesweiter Feldversuch: Brandenburg testet digitale Impfpass-Zertifikate
In Potsdam beginnt der Testlauf für die App „CovPass“. Ab den Sommerferien soll der Nachweis gelten – der Papierimpfpass bleibt aber gültig.
Wer ein grünes Häkchen auf dem Handy hat, hat es geschafft. „Impfstatus gültig“ steht dann auf dem Bildschirm der „CovPass“-App, dem digitalen Impfpass, der ab den Sommerferien etwa in der Gastronomie, im Tourismus oder bei Veranstaltungen als Nachweis für die durchgeführte zweite Impfung gegen das Coronavirus gelten soll.
Erprobt wird die App in diesen Tagen schon in Brandenburg: Im Impfzentrum in der Potsdamer Metropolishalle begann am Donnerstag ein bundesweiter Feldversuch, bei dem das Verfahren zur Ausstellung von QR-Codes für den geplanten digitalen Impfpass getestet werden soll.
Für rund 30 Impflinge am Tag soll mittels der Anwendung „CovPass“ ein digitales Impfzertifikat erstellt werden, das von den Geimpften später in die App geladen werden kann. „Der Impfpass muss praxistauglich sein“, sagte das für Digitalisierung zuständige Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, Holger Rostek, am Donnerstag. „Wir wollen Kinderkrankheiten erkennen, bevor das System in die Praxen kommt.“
Man wolle Impfen und „kein Bürokratiemonster erschaffen.“ Der Staatssekretär im Brandenburger Gesundheitsministerium, Michael Ranft, sagte, Brandenburg sei „nicht so schlecht, wie es immer gesagt wird.“ Der Feldversuch zeige, dass es eine „gute Zusammenarbeit des Landes mit der Kassenärztlichen Vereinigung“ gebe.
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Die Zertifikate für die „CovPass“-App sollen nach Angaben des Abteilungsleiters für Digitales im Bundesministerium für Gesundheit, Gottfried Ludewig, auch mit der Corona-Warn-App des Bundes funktionieren. Sie soll entsprechend erweitert werden, um auch Impfungen anzeigen zu können.
Die App solle „allerspätestens Ende Juni“ in Betrieb gehen. Dann sollten auch alle Impflinge bei ihrer Zweitimpfung ein entsprechendes Zertifikat erhalten. Für Menschen, die bis dahin schon komplett geimpft wurden, soll es mehrere Möglichkeiten geben, die Impfungen in die App hochzuladen.
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Wer in einem Impfzentrum geimpft wurde, soll den dafür nötigen QR-Code nach Einführung der App automatisch per Post erhalten. Wer in einer Arztpraxis zweitgeimpft wurde, solle ihn da oder alternativ in einer Apotheke erhalten. „Die Apotheken überprüfen jeden Tag unzählige Rezepte auf ihre Echtheit, das können sie auch mit Impfnachweisen tun“, sagte Ludewig.
Zudem soll es auch QR-Codes für überstandene Corona-Erkrankungen geben. Wie der Projektmanager des Technologiekonzerns IBM, Holger Fritz, am Donnerstag sagte, soll die App auch offline funktionieren. Eine Internetverbindung sei dafür nicht nötig, so dass die Impfungen auch in Funklöchern nachgewiesen werden könnten. Wer kein Smartphone sein Eigen nennt, könne den Code auch auf einem Blatt Papier nachweisen – und „natürlich bleibt der gelbe Papierimpfpass weiter gültig.“