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Die Wasserbüffel des Biohofes sie auf einer mehrere Hektar großen Fläche am Plessower See untergebracht.
© Andreas Klaer

Grüne Woche in Berlin: Biofleisch vom Freiland-Büffel

Am 18. Januar beginnt die Grüne Woche. Es präsentieren sich auch viele kleine Erzeuger aus Brandenburg.

Mehr Wasserbüffel, größere Apfelplantagen und eine Schafherde: Der Werderaner Biohof will wachsen. „Jetzt haben wir bei den Büffeln 14 Muttertiere, langfristig sollen es bis zu 30 werden“, sagt Jochen Fritz, der den Hof gemeinsam mit Roland von Schmeling betreibt, in Vorbereitung auf die Grüne Woche. Der Biohof wird erstmals auf der am 18. Januar beginnenden Messe vertreten sein, am 20. Januar wollen Fritz und von Schmeling den Stand des Landkreises betreuen.

Aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark kommt die Mehrzahl der Betriebe, die sich in der Brandenburg-Halle 21a auf dem Berliner Messegelände zur Grünen Woche vom 18. bis zum 27. Januar präsentieren. Vor allem aus Werder (Havel) und Beelitz sind viele Erzeuger vor Ort.

Chance für kleine Firmen

Um auch kleineren Firmen eine Chance zu geben, ihre Produkte vorzustellen, mietet der Landkreis seit dem Jahr 2011 einen Gemeinschaftsstand an. Dabei betreut ein Unternehmen den Stand für einen Tag. Einen Tag vor dem Werderaner Biohof will sich am 19. Januar der Verein Langerwischer Obstgarten präsentieren. Die Mitglieder haben Streuobstwiesen neu angepflanzt und bieten Fruchtsäfte und Liköre an. Zudem können Baumpatenschaften übernommen werden. Der Verein setzt sich für den Erhalt der Streuobstwiese als Kulturlandschaft ein.

Zum Eröffnungstag der Messe stellen sich die Inhaber von „Die Karlotte“ aus Stahnsdorf vor: Die Firma bietet Catering mit ökologischen Produkten aus der Region an. Neben kleineren Firmen aus der Flämingregion stellt sich am 25. Januar Heidi Knape aus Ferch vor, die in ihrer Kräuterwerkstatt Kurse für unter anderem die Herstellung von Pestos oder Kräuterwanderungen anbietet. Am 22. Januar gestaltet der Landkreis zudem ein Nachmittagsprogramm auf der Bühne der Halle: Neben Teltower Rübchenbauern stellen sich vor allem Produzenten und Vereine aus dem Fläming vor.

Biohof seit 2014

Den Werderaner Biohof gibt es seit 2014, Kunden können die Produkte bei von Schmeling in der Werderaner Eisenbahnstraße 158 kaufen. Nun wird die Produktpalette verbreitert: Neben den zusätzlichen Wasserbüffeln wurden im vergangenen Jahr 130 Apfelbäume auf einer Plantage bei Glindow angepflanzt, weitere Bäume sollen folgen. Und für die derzeit etwa 350 Hühner soll ein neuer, mobiler Stall gekauft werden. Ende 2018 hat der Hof weiteren Zuzug erhalten: 15 Schafe.

Neben dem Büffelfleisch und den Eiern der Freilandhühner waren im vergangenen Jahr die Kirschen ein großer Ertragsbringer für den Biohof: Gut fünf Hektar Plantagen hat der Hof nahe Glindow. „Zum ersten Mal haben wir 2018 so viele Kirschen geerntet, dass wir sie über die Bio Company vermarkten konnten“, sagt Fritz. Zwei bis drei Tonnen seien so in den Handel gekommen.

Aus Sicht der Produzenten

In der Brandenburg-Halle am Stand des Landkreises wird Jochen Fritz die Grüne Woche zum ersten Mal von der Produzentenseite aus sehen: Bisher hat er jedes Jahr die Organisation der „Wir haben es satt“-Demonstration zur Verbrauchermesse organisiert, mit der er für natürlichere Bedingungen in der Landwirtschaft kämpfen wollte. Aus Zeitgründen habe er das aber abgegeben. Denn neben dem Betrieb des Biohofes ist Fritz im Vorstand der 2018 gegründeten Regionalwert-AG Berlin/Brandenburg: Über Förderer wirbt die AG Kapital ein, welches an junge Landwirte weitergegeben wird. „So wollen wir es Betrieben etwa ermöglichen, eine eigene Schlachterei oder Käserei aufzubauen, um eigene Produkte selbst zu verarbeiten.“

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Enrico Bellin

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